ZF – hier die Getriebemontage in Friedrichshafen – ist vor allem als Autozulieferer bekannt. Foto: ZF

Mit der Übernahme der Tübinger Firma Brake Force One will der Friedrichshafener Autozulieferer ZF verstärkt bei der Mikromobilität punkten – und bei E-Scootern.

Tübingen - Mit der Übernahme des kleinen, aber feinen Entwicklungsdienstleisters Brake Force One (BFO) will ZF Friedrichshafen unter anderem in den Markt für Elektro-Scooter einsteigen. Das Tübinger Unternehmen, das 2010 gegründet wurde und in Konstruktion, Entwicklung, Vertrieb und Verkauf von Bremsanlagen und Zubehör für Zweiräder tätig ist, beschäftigt rund 50 Mitarbeiter und wird bei ZF künftig Teil der Division Industrietechnik. „BFO ist ein Entwicklungsdienstleister, der schnell und kompetent neue Ideen in Prototypen umsetzen kann“, bewertet Klaus Geißdörfer, Leiter der ZF-Division Industrietechnik, den Zukauf. BFO entwickelt etwa Elektroroller und neuartige Bremsen für Fahrräder – ein Antiblockiersystem für E-Bikes – und verfügt auch über entsprechende gewerbliche Schutzrechte.

Vor zwei Jahren ein Joint Venture gegründet

ZF will schon seit längerem im wachsenden Markt für Elektro- und Mikromobilität punkten – also bei Fahrrädern, Lastenrädern und Kleinfahrzeugen. Vor zwei Jahren hat der Autozulieferer deshalb mit den Partnern Magura, BFO und Unicorn Energy ein Joint Venture in Tübingen gegründet, an dem ZF mit 48 Prozent größter Anteilseigner ist.

BFO-Gründer Frank Stollenmaier sagte nun angesichts des Firmenverkaufs an ZF, es sei ihm ein großes Anliegen gewesen, dass sich das Tübinger Unternehmen unter der Obhut eines technologisch führenden Industriekonzerns entfalten könne und alle Mitarbeiter eine gute berufliche Perspektive erhielten. Zum Kaufpreis wurden Stillschweigen vereinbart.