Familienhund Murph ist offensichtlich Fan des Kinderbuchs seiner Besitzerin. Foto:  

Viele Jahre hat es in der Schublade gelegen. Nun hat sich eine Fellbacherin, die ihren Lebensunterhalt mit Auftragstexten verdient, entschlossen, ein Kinderbuch zu veröffentlichen. „Mümmli und seine Freunde“ sollen jungen Lesern Mut machen.

Die Geschichte für ihr erstes Kinderbuch liegt schon seit Jahren fertig in der Schublade. Doch „Mümmli und seine Freunde“ von der Fellbacherin Kleo ist erst vor Kurzem erschienen. Hinter dem Pseudonym steckt eine Frau, die ihren Lebensunterhalt mit Auftragstexten unterschiedlicher Art verdient, die ihren echten Namen aber nicht verraten möchte, weil sie, wie sie sagt, nicht so gern im Mittelpunkt steht.

Eigene Geschichten als Vorlesestoff

Das soll ihrer Meinung nach lieber ihr neues Buch übernehmen, in dem der Hase Mümmli mit seinen Freunden eine Waldfee wiederfinden muss. Geeignet für Kinder zwischen vier und neun Jahren, ist der erste Band mit mehr als 30 Bildern von Tami Eliseev geschmückt. Denn: „Ein Kinderbuch lebt von Illustrationen“, sagt Kleo.

Es sei gar nicht so einfach gewesen, ihre eigenen Vorstellungen umzusetzen. Doch Tami Eliseev habe es geschafft, ihre Fantasie bildlich einzufangen. Zum Schreiben von Geschichten wurde Kleo schon vor Jahren inspiriert, als ihre eigenen Kinder noch klein waren. Damals ging ihr schnell der Vorlesestoff aus, und so begann sie, eigene Geschichten zu erfinden.

Das Aufschreiben fiel der gelernten Versicherungskauffrau nicht schwer, da sie in der Marketingabteilung einer Versicherung, bei der sie damals angestellt war, viel mit Texten zu tun hatte. Später machte sie sich als Texterin selbstständig, einer Tätigkeit, der sie bis heute nachgeht.

Viel Arbeit bis zur Veröffentlichung

Dass sie ihre Kindergeschichte nicht veröffentlicht habe, liege nicht an mangelndem Willen, sondern an den Hindernissen der Verlagsindustrie, wie Kleo berichtet: „Ich habe sie vor Jahren an Verlage geschickt, aber das gestaltete sich schwierig, und die Veröffentlichung durch einen Selbstkostenverlag war zu teuer.“ So verschwand der Text erst einmal in der Schublade, wo er bis vor etwa einem Jahr blieb.

Dann ermutigte ihre Familie sie, die Geschichte doch noch einmal hervorzukramen und einen erneuten Versuch zu starten. Dieses Mal entschied Kleo sich dafür, das Buch selbst zu veröffentlichen. „Es ist viel Arbeit, wenn man das so ganz alleine macht“, sagt die 55-Jährige zum Veröffentlichungsprozess. So galt es beispielsweise, eine geeignete Druckerei zu finden. Die Autorin hatte genaue Vorstellungen, wie ihr Buch aussehen sollte: „Ein Kinderbuch muss stabil sein, ich wollte kein Softcover.“ Also ist ihre Geschichte nun als Hardcover mit Lesebändchen erschienen.

Eine Schnitzeljagd für zu Hause

Da es der Autorin wichtig ist, dass ihre Geschichten zum aktiven Spielen anregen, hat sie zusätzlich aber auch eine Softcoverbroschüre gestaltet, in der auf die kleinen Leser viele Rätsel warten. Auch in „Mümmlis Schnitzeljagd“ ist der niedliche Hase mit von der Partie, allerdings lädt er zu einer Schnitzeljagd ein, die sich im echten Leben umsetzen lässt. „Das ist zum Beispiel besonders geeignet für einen Kindergeburtstag, an dem Eltern ja oft überlegen, wie sie die Kinder beschäftigen“, schlägt Kleo vor. Die Rätsel werden dabei vorab von den Erwachsenen versteckt, und die Kleinen dürfen dann suchen, malen, rechnen und spielen.

„Ich finde, es ist wichtig, immer eine Botschaft mit in Kinderbücher zu packen. Ich möchte meinen Lesern Mut machen und hoffe, dass sie sich in der Geschichte wiederfinden können“, so die Autorin. Falls Mümmli bei den jungen Leserinnen und Lesern gut ankommt, hat Kleo weitere Geschichten des Hasen in petto. Schließlich heißt es auf dem Cover nicht umsonst „Band 1“. Das Abenteuer Kinderbuchautorin könnte für sie also durchaus noch weitergehen.