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Der angeschlagene Autohersteller Saab hat kein Geld mehr für Löhne und Gehälter.

Stockholm - Der angeschlagene Autohersteller Saab hat kein Geld mehr für Löhne und Gehälter. Wie das schwedische Unternehmen am Donnerstag in Trollhättan mitteilte, können die fälligen Monatsentgelte für die Beschäftigten nicht ausgezahlt werden.

Weiter hieß es, dass Verhandlungen über eine schnelle Lösung des Problems geführt würden, der Erfolg aber unsicher sei. Saab-Sprecherin Gunilla Gustavs nannte die Lage im Rundfunksender SR "bedauerlich und traurig". Medienangaben über einen angeblich bevorstehenden Insolvenzantrag wollte sie nicht kommentieren. Am Vorabend waren Verhandlungen mit 800 Zulieferern über eine Stundung von Saab-Schulden gescheitert. Die Produktion im westschwedischen Trollhättan mit 3700 Beschäftigten hat seit mehreren Wochen mit kurzen Ausnahmen stillgestanden.

Chinesisches Kapital soll helfen

Der niederländische Saab-Eigner Swedish Automobile (früher Spyker Cars) will das langfristige Überleben des Unternehmens durch Kapital des chinesischen Autoherstellers Zheijang Youngman Lotus und des Autogroßhändlers Pang Da sichern. Beide haben zusammen 245 Millionen Euro als neue Teileigner zugesagt, dazu aber bisher nur eine Absichtserklärung unterzeichnet. Bemühungen um kurzfristige Gelder durch Verkauf der Saab-Anlage sind erfolglos geblieben.

Bei dem Hersteller von Autos für gehobene Ansprüche sind im ersten Quartal nur 10 000 Wagen und im zweiten fast keine mehr vom Band gerollt. Auch vor dem Verkauf durch den US-Konzern General Motors an den jetzigen niederländischen Eigner Anfang 2010 hatte Saab mit jährlichen Produktionszahlen um 100 000 zu den kleinsten Serien-Herstellern in Europa gehört.