Gleich eine ganze Reihe von Geschäftsinhabern und Dienstleistern in Heslach und Kaltental sind für ihre Seniorenfreundlichkeit ausgezeichnet worden. Foto: Heike Ambruster

Beratungsgespräche vor der Ladentür, gut lesbare Preise, Sitzgelegenheiten: Die Möglichkeiten, den eigenen Laden seniorenfreundliche zu gestalten, sind vielfältig. 20 Geschäftsleute aus Kaltental und Heslach sind darin besonders gut – sagt der Stadtseniorenrat.

Kaltental/Heslach - Für die ältere Kundin ist der Weg in den Laden zu anstrengend. Mit ihrem Rollator sind die wenigen Treppenstufen zum Eingang ein Hindernis. Einkaufen möchte sie aber, deshalb kommt die Verkäuferin vor die Tür, nimmt die Bestellung entgegen, holt die Waren und kassiert dann vor dem Geschäft ab. Für diese Form von seniorenfreundlichem Kundenservice hat der Stadtseniorenrat nun 20 Einzelhändler und Dienstleister in Heslach und Kaltental ausgezeichnet.

Die Geschäfte müssen bestimmte Kriterien erfüllen. Dazu gehört, dass die Produkte gut zu finden und die Preise lesbar sind. Der leichte Zugang zu den Räumen, Sitzgelegenheiten und eine Toilette sind ebenfalls Bestandteil der elf Kriterien. Vor allem aber zählen der Service und die Freundlichkeit des Personals. Nicht jedes Geschäft muss alle Kriterien erfüllen. Schon aufgrund der Topografie Stuttgarts, sei es eben so, dass viele Geschäfte einen Treppenaufgang hätten, der zum Eingang führe. „Dieser Tatsache muss man bei der Bewertung Rechnung tragen“, sagt Albert Klein vom Stadtseniorenrat. Zumal viele ältere Menschen schon froh darüber seien, wenn es Geschäfte im Stadtteil gebe, die sie fußläufig erreichen könnten.

Der Stadtseniorenrat will weiter für das Zertifikat werben

Einige Kilometer haben Albert Klein und Rainer Prokopez zurückgelegt, als sie bei den Geschäften in Kaltental und Heslach für das Siegel warben. Nicht alle von den etwa 50 Gewerbetreibenden hätten sich dafür interessiert. Im Lehen- und im Heusteigviertel hatten die beiden noch keine Zeit, für das Konzept zu werben.

Klein und Prokopez wollen aber auf jeden Fall weitermachen und nach und nach alle Einzelhändler und Dienstleister im Süden von dem Siegel überzeugen. Mit dem Gütesiegel, das machte Albert Klein deutlich, wolle man schließlich einerseits den älteren Menschen zeigen, wo sie menschlich bedient werden, aber auch die Geschäfte in den Stadtteilen stärken. Denn, so die Überzeugung des Stadtseniorenrats: Der Aufkleber „Seniorenfreundlicher Service“ am Eingang eines Geschäftes sei eine gute Werbung – nicht nur für ältere Menschen. Eine Mutter mit Kinderwagen etwa sei auch darauf angewiesen, dass ihr jemand hilft, Treppenstufen zu überwinden.

Werbung für ihr Konzept konnten die Vertreter des Stadtseniorenrates auch bei der Verleihung der Urkunden machen. Die Prämierung der seniorenfreundlichen Geschäfte war Teil der Jahreshauptversammlung des Handels-, Gewerbe- und Dienstleistungsvereins „Der Süden“.

Das Zertifikat

Ausgezeichnet
Die als seniorenfreundlich ausgezeichneten Geschäfte und Dienstleister sind: Metzgerei Kress, Das Veilchen, Buch im Süden, Bäckerei Metzger, Hut Vogel, Steuerberater Horn und Pohl, Blumen Schmid, Geers Hörakustik, Megabyte Computer, Artagens Fine Art, die BW-Bankfilialen in Kaltental, Heslach und am Marienplatz, Papeterie Kaltental, Naturgut Stuttgart, Feinkost Khalil, Metzgerei Fais, Obst und Gemüse Strähle, Bäckerei Schrade, Raumausstattung GmbH.

Kontakt
Wer sich für das Siegel Seniorenfreundlicher Service interessiert, kann sich per E-Mail über prokopez@web.de an Rainer Prokopez wenden.