Gegen den Nationalfeiertag „Australia Day“ haben am Freitag zahlreiche Menschen demonstriert. Foto: dpa/Jono Searle

Zahlreche Menschen gehen am Freitag in Australien auf die Straße, um gegen den Nationlfeiertag „Australia day“ und damit gegen die Kolonialisierung zu demonstrieren.

Zehntausende Menschen haben sich am Freitag in Australien an Protesten anlässlich des Nationalfeiertags beteiligt. In Sydney, Melbourne und vielen weiteren Städten gingen Demonstranten auf die Straße, um an die Verbrechen der britischen Kolonialherrschaft an der indigenen Bevölkerung zu erinnern. Sie schwenkten die schwarz-rot-gelbe Flagge der Aborigines und skandierten: „Australien war indigenes Land und wird es immer sein.“ 

Der Nationalfeiertag „Australia Day“ erinnert jedes Jahr am 26. Januar an die Ankunft der europäischen Siedler in Australien im Jahr 1788. Anlässlich des Tages gibt es in Australien immer wieder Proteste und Diskussionen. Die Demonstranten prangerten den Tag am Freitag als „Tag der Invasion“ an und forderten, das Datum des Nationalfeiertags zu ändern. 

Der Nationalfeiertag erinnert an die Ankunft europäischer Siedler

Am Donnerstag hatten Unbekannte bereits Statuen von James Cook und Queen Victoria in Melbourne beschädigt. Der britische Seefahrer und die britische Königin stehen symbolisch für die Einnahme Australiens im 18. Jahrhundert und die folgenden Jahre britischer Kolonialherrschaft. 

Der australische Premierminister Anthony Albanese sagte bei einem Festakt am Freitag, der „Australia Day“ biete „die Chance innezuhalten und über alles nachzudenken, was wir als Nation erreicht haben.“ 

Viele Australier verbringen den freien Tag mit einem Ausflug zum Strand. Es wird gegrillt und das Ende der Sommerferien gefeiert. Umfragen zufolge ist eine knappe Mehrheit von ihnen dagegen, den Namen des Feiertags zu ändern. Gespalten sind die demnach mit Blick auf die Frage, ob der „Australia Day“ auf ein anderes Datum verschoben werden sollte.

Aktuell zählen sich nur noch knapp vier Prozent der 26 Millionen Australier zur indigenen Bevölkerung.