Karikaturen über das Thema Demenz zeigt die Ausstellung in der Klinik. Foto: Peter Gaymann

Der Karikaturist Peter Gaymann wagt sich an das ernsthafte Thema Demenz heran – und überrascht die Betrachter.

Göppingen - Darf man über Demenz lachen? Für den Künstler Peter Gaymann ist das keine Frage. Weil Demenz so menschlich ist und jeden Menschen treffen kann, hat Gaymann daraus kurzerhand den neuen Begriff Demensch geformt und sich künstlerisch mit der wesensverändernden Krankheit auseinandergesetzt. Einen Einblick in Gaymanns humorvolle Sicht auf das Leben mit Demenz bietet die Ausstellung „Demensch“ bis zum Ende der Woche im Foyer der Göppinger Klinik am Eichert.

Peter Gaymann wagt sich an das ernsthafte Thema heran

Gaymanns farbige Cartoons beleuchten die abstrusen Momente im Leben von Demenzkranken und ihren Mitmenschen und tauchen das Geschehen in ein mildes und humoristisches Licht. Das sieht auch Karin Kaiser so, die Organisatorin der Schau. „Nur, wenn wir uns offen mit dem Thema Demenz auseinandersetzen, die Krankheit mit all ihren Aspekten beleuchten und neue Zugänge schaffen, kann es uns gelingen, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren“, sagt die Leiterin des Instituts für Fort- und Weiterbildung der Alb Fils Kliniken, die unlängst der Schauplatz einer Fachtagung mit dem Titel „Demenz im Krankenhaus“ war.

Gaymann, vor allem bekannt als langjähriger Karikaturist der Zeitschrift „Brigitte“, beschäftigt sich seit Jahren mit der Krankheit Demenz. Seit 2013 gibt er in Zusammenarbeit mit dem Freiburger Sozialexperten und Gerontologen Thomas Klie jährlich einen Demensch-Kalender heraus. Damit möchte der Künstler die Krankheit in die Mitte der Gesellschaft rücken. Nach Gaymanns Überzeugung ist Demenz eine Daseinsform, die viele Menschen betrifft: „Wir müssen mit Demenz zu leben lernen. Das bedeutet vor allem eine kulturelle Herausforderung“, sagt er daher.