Im Stiftskeller treffen Kreative der verschiedensten Sparten aufeinander. Foto: Werner Kuhnle

Im Stiftskeller wurde am Mittwochabend die Ausstellung „Form und Farbe” mit einer Vernissage eröffnet. Acht Künstler aus Oberstenfeld und der näheren Umgebung zeigen dort ihre Werke. Die reichen von Fotografieren über Drechselarbeiten bis hin zum Bonsai.

Oberstenfeld - Seit 45 Jahren gibt es in Oberstenfeld die Reihe ‚Form und Farbe’“, erinnert sich Hanns-Otto Oechsle zurück, als er am Mittwoch nach einer Coronapause wieder Gäste zu der Ausstellung begrüßen durfte: „Schön, dass sie wieder stattfindet.“ Acht Kreative aus Oberstenfeld und der näheren Umgebung haben sich dieses Mal mit ihren Werken eingebracht. Oechsle ist dabei der letzte aktive Künstler aus der einstigen Gründungsgilde, der weiter aktiv dabei ist.

Das „Urgestein“ bedankt sich zunächst bei der Gemeinde als Schirmherrn und dem Kulturverein, denn ohne den Zusammenhalt gehe nichts: „Bei Regen braucht man viele Schirmherren”, Der Bürgermeister Markus Kleemann war als Vertreter der Gemeinde vor Ort und zeigte sich sehr beeindruckt von der Vielfalt der Künstler und ihrer Exponate: „Das ist eine besondere Leistung.“

Wetterphänomene, Urlaubsimpressionen und Heimatmotive

Mit zahlreichen Werken hat Hanns-Otto Oechsle selbst die Ausstellung bereichert. Viele davon zeigen Motive aus Oberstenfeld und der nahen Umgebung. Kerstin Lorenz und Monika Gscheidle sind ebenfalls aus der Region, doch sie schweifen in ihren Arbeiten bis weit in die Ferne und zeigen Stimmungen vom Bodensee oder auch einen texanischen Cowboy. Beide Frauen sind auch ein Teil der Kunstmalgruppe Burgermühle in Großbottwar.

Yannick Garbe dagegen ist vielen Lesern vor allem durch seine Arbeit als Wetterkolumnist der Marbacher Zeitung bekannt. Er fängt in seinen Fotografien außergewöhnliche Wetterphänomene ein und beweist damit zugleich seinen scharfen Blick auf das, was in der Atmosphäre brodelt – eine Faszination, die die Menschheit seit Beginn an begleitet und beschäftigt.

Das Kunsthandwerk in seiner ganzen Vielfalt

Die Fraktion der Kunsthandwerker wird durch Heinz Enzo Weber vertreten, der kunstvolle Drechselarbeiten aus wertvollen heimischen Hölzern fertigt. Was ihn früher beruflich als Holzkaufmann ernährt hat, vollendet er jetzt künstlerisch im Ruhestand. Für seine Werke benötigt er außerdem auch immer Nachschub. Wird ein Obst- oder Nussbaum gefällt, ist das eine wichtige Quelle.

Ute Enzer hingegen hat sich auf Patchwork und Schmuck in allen Facetten konzentriert. Und auch die Aufzucht von Bonsai sei eine Art Kunst – eine kurze Unachtsamkeit und die Pflege über Jahren sei vergebens. Ihr Blickfang ist ein 42-jähriger Mini-Ahorn in herbstlichem Laubkleid. Cornelia Grüble-Schwartenbeck dagegen wollte seit ihrer Kindheit immer schnitzen. Die Orgelbauerin hat zahlreiche Exponate mitgebracht.

„En miniature“ arbeitet auch Hannelore Nowocien. Mit großer Präzision schafft die 80-Jährige feine Klöppelarbeiten, bei denen aus einem Viskosefaden in stundenlanger Detailarbeit kunstvolle Formen werden. An manchem Exponat sitzt sie mehrere Tage. Mit Töpferarbeiten hat Dorothea Schreyer-Rümelin die Gilde der Kunsthandwerker bereichert. Trotz gebrochener Hand ist sie mit ihren kunstvoll getöpferten Gefäßen und Gegenstände vor Ort.

Die Ausstellung im Stiftskeller kann noch bis Sonntag, 14. November, besucht werden. Am Freitag, 12. November, ist von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Am Wochenende je von 11 bis 18 Uhr. 

Die Ausstellung im Stiftskeller kann noch bis Sonntag, 14. November, besucht werden. Am Freitag, 12. November, ist von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Am Wochenende je von 11 bis 18 Uhr.