Farbspiele: In der Forscherfabrik können Kinder Licht und Schatten erforschen. Foto: /Martina Fürstenberger

Im Wasser planschen, im Laufrad rennen, sich abstrampeln: Die Schorndorfer Forscherfabrik ist tatsächlich ein interaktives Museum. Ihren Erfinder Gottlieb Daimler nutzt die Stadt als touristische Attraktion.

Schorndorf - Zwei Stunden können ziemlich schnell vorbeigehen – zumindest in der Schorndorfer Forscherfabrik. „Ich finde hier alles gut“, sagt der zehnjährige Sohn. Seine Begründung lautet: „Man kann die Sachen machen“ und eben nicht nur anschauen. Die Ausstellung beginnt mit der Werkbank von Gottlieb Daimler und endet mit einem Automobil der Zukunft. Dazwischen können die Kinder Licht und Schatten erforschen, einen Zahnradantrieb bauen oder eine Rakete mit Luftdruck zum Starten bringen.

Ist der Ausflug wetterabhängig?

Technische und naturwissenschaftliche Vorgänge können Kinder in der Forscherfabrik selbst erforschen. Gottlieb Daimler, der 1834 in Schorndorf geboren wurde, ist zum Paten der Einrichtung erkoren worden. Der Besuch in dem Museum ist wie ein Parcours durch verschiedene Experimente. Bei den Lichtspielen erfahren die Kinder beispielsweise, wie Schatten entstehen oder wie ein Laserstrahl mithilfe von Spiegeln weitergeleitet wird.

Auf verschiedenen Teststrecken können sie Kugeln, Autos oder einen Quader in Bewegung setzen. Im Wasserbecken wird ausprobiert, welche Gegenstände schwimmen und warum andere versinken. „Wenn es regnet, ist am meisten los“, verrät die freundliche Dame an der Kasse. Aber auch bei schönem Wetter lohnt sich der Ausflug: Im Stadtpark gibt es mit dem Klanggarten eine weitere Station.

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Ist das Angebot für Familien geeignet?

„Spaziergänge sind langweilig“, heißt es im Prospekt des Zentrums, das stilgerecht in einer alten Produktionshalle auf dem Areal der früheren Möbelwerke Arnold untergebracht worden ist. „Ein Experimentiergang durch die Forscherfabrik ist dagegen ein besonderes Erlebnis“, heißt es darin.

Altersangaben werden nicht gemacht, aber sowohl kleinere als auch größere Geschwister bis zur Mittelstufe finden dort spannende Unterhaltung. Reicht etwa die eigene Muskelkraft aus, um einen Fernseher zum Laufen zu bringen? Filme über die ersten Autorennen oder Erläuterungen zum autonomen Fahren finden auch Erwachsene interessant. Zu ihrem Spaziergang kommen die Eltern außerdem – mit einem Abstecher in den Stadtgarten und zum Geburtshaus von Gottfried Daimler mitten in der Schorndorfer Altstadt. Das Ausflugsziel ist geeignet für Kind und Kegel und Kinderwagen.

Gibt es Inspiration für künftige Erfinder?

Die Kombination mit einem Besuch im Geburtshaus von Gottlieb Daimler macht aus der Exkursion einen kompakten Halbtagesausflug. Das Fachwerkhaus in der Höllgasse 7 liegt zu Fuß kaum zehn Minuten entfernt von der Forscherfabrik (Arnoldstraße 1). Es wurde 1979 von dem Automobilhersteller erworben und restauriert, allerdings nicht wieder originalgetreu eingerichtet.

Im Erdgeschoss zeichnet eine Ausstellung den Lebenslauf des berühmten Erfinders nach, der den Verbrennermotor in Gang gebracht hat. Für Kinder ist hier die Pistole spannend, die er als Jugendlicher als Gesellenstück herstellte, oder die Tierbilder, die sein zeichnerisches Talent zeigen. Seine Stationen und die Gründung der Motorenwerke können auch die Eltern in kurzen Texten und vielen Bildern recht schnell nachverfolgen, bevor die Kinder zu quengeln anfangen. Die Räume in den oberen Stockwerken sind Veranstaltungen des Unternehmens vorbehalten.

Wann hat die Forscherfabrik geöffnet?

Die Forscherfabrik in Schorndorf hat dienstags bis freitags von 13 bis 17 Uhr, am Wochenende von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Tickets gibt es online oder direkt, wenn die Zahl der zugelassenen Besucher es zulässt. Das sollte vorher unter www.forscherfabrik-schorndorf.de abgeklärt werden. Die Eintrittspreise sind mit 5 Euro für Erwachsene und 2,50 Euro pro Kind oder zwölf Euro für eine Familienkarte moderat. Der Besuch im Daimler-Haus ist kostenlos. Es hat dienstags bis freitags von 14 bis 17.30 Uhr, am Wochenende von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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Ist das Ziel leicht erreichbar?

Das Auto muss für diesen Ausflug nicht in Bewegung gesetzt werden. Schorndorf ist jedenfalls gut und einfach mit der S-Bahn zu erreichen. Vom Bahnhof aus sind es gerade einmal 450 Meter bis zur Forscherfabrik, das Daimler-Geburtshaus liegt auf dem Hin- oder Rückweg. Für Autofahrer gibt es in der Innenstadt zahlreiche Parkmöglichkeiten.

Direkt bei der Forscherfabrik befindet sich beispielsweise das Parkhaus des Einkaufszentrums Arnold-Galerie. Wer werktags kommt, kann außerdem die Gelegenheit zum Einkaufen in der Altstadt nutzen. Die beste Küche in Schorndorf bietet mit Sicherheit Nico Burkhard, der dort ein Sternerestaurant betreibt, aber im Pfauen auch Zwiebelrostbraten serviert.