Kiloweise Kaffeebohnen - offenbar eine begehrte Beute Foto: AP

Frau Ehrlenspiel freut sich, das Wort "Muckefuck" zu lesen, vermisst aber eine Erklärung

Leserin Maria Ehrlenspiel aus Stuttgart freut sich, an dieser Stelle das Wort "Muckefuck" zu lesen, vermisst aber eine Erklärung, woher das Wort kommt, mit dem man Kaffeeersatz bezeichnet hatte. Sie liefert sie freundlicherweise selbst: "Wie vieles im Schwäbischen kommt das Wort aus dem Französischen (aus der napoleonischen Besatzungszeit), nämlich von: ,Mocca faux' = falscher Kaffee."

Nachtrag: Leser Herbert Janner aus Backnang, ein Nichtschwabe, wundert sich, "mit welcher Selbstverständlichkeit von Ihren Lesern und von Ihnen selbst nicht nur auf Schwaben beschränkte Begriffe, Redensarten und anderes als rein schwäbisch reklamiert werden". Als Beleg verweist er auf das zu Wochenbeginn besprochene Wort ,fei', das nicht nur in Schwaben, sondern weit darüber hinaus bekannt sei. Herr Janner beispielsweise kennt es aus seiner oberpfälzischen Heimat. Er schreibt: "Vor einigen Jahren habe ich zu diesem Wörtlein auf Anfrage von der Universität Würzburg folgende Antwort erhalten: ,Fei kommt von ,fei' und ist eine sogenannte Modalpartikel. Das ist eine Art Flickwort, mit dem der Sprecher dem Satz eine bestimmte Verwendungsbedingung hinzufügt. Das tut der Sprecher, indem er mit dem Wörtchen fei das, was er sagen will, verstärkt. Auf diese Weise drückt fei, z. B. in ,Pass fei auf!' oder ,Ich sag's fei der Mama' eine Steigerung, Drohung oder Bitte aus. In den genannten Fällen bedeutet es dann auch so etwas wie: ,Ich mache dich auf die möglichen Folgen aufmerksam.' Ganz unbekannt war fei früher auch im Hochdeutschen nicht: ,Wenn du fein fleißig bist . . .' Heute kommt fei nur noch in verschiedenen Dialekten wie Fränkisch, Schwäbisch, Bairisch vor, ins Hochdeutsche (Standardsprache) übersetzbar ist es nicht mehr. (Quelle: Eberhard Wagner: Das fränkische Dialektbuch. München 1987/91)"

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Marliese Packer aus Neckartailfingen, das seine Bewohner "Dolfing" nennen. Sie schreibt: "Meine heute 91-jährige Mutter sagte, wenn es längere Zeit geregnet hatte, diesen Spruch zu uns: ,Sonnele komm aber, Regele bleib doba. Sonnele kriagt a Butterbrot, Regele kriagt nix drvo!"'

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