Voll funktionsfähig: Märklin-Feuerwehrhaus aus dem Jahr 1910. Foto: Veranstalter

Anfang Februar bittet das Göppinger Auktionshaus Hohenstaufen zu seiner nächsten Versteigerung. Im Märklin-Museum sind zurzeit einige der Objekte, die unter den Hammer kommen, ausgestellt.

Göppingen - Gegen ein Déjà-vu hätte Hans Georg Grupp, der Eigentümer und Geschäftsführer des Göppinger Auktionshauses Hohenstaufen, nichts einzuwenden. Im Februar dieses Jahres sind am Rosenplatz, als rund 1000 historische Märklin-Produkte versteigert wurden, die Rekorde nur so gepurzelt: eine Fabrikanlage aus dem Jahr 1905 ging für sage und schreibe 440 000 Euro an einen Sammler aus den USA, eine Berglandschaft von 1895 brachte 200 000 Euro ein und der Bahnhof von Sankt Petersburg von 1909 immerhin noch 100 000 Euro. Insgesamt wurde die Eine-Million-Euro-Marke locker geknackt.

Anfang Februar 2017 – voraussichtlich am 4. und 5. des Monats – steigt bereits die nächste Winterauktion mit Lokomotiven, Waggons sowie anderem historischen Spielzeug der Firma Märklin. Erneut werden dabei mehr als 1000 Positionen aufgerufen und erneut kommen etliche Raritäten unter den Hammer, die erneut zahlreiche Bieter aus nah und fern anlocken dürften. Wer sich bereits vorab ein Bild von den absoluten Highlights machen möchte, kann dies, womöglich bis ins nächste Jahr hinein, mindestens aber bis Anfang Dezember im Märklin-Museum an der Reutlinger Straße in Göppingen machen.

Bereits jetzt herrscht in der Sammlerwelt reges Interesse

Dort ist unter anderem ein Feuerwehrgebäude aus dem Jahr 1910 ausgestellt, das nach den Worten von Hans Georg Grupp, „der Glanzpunkt unserer Auktion werden dürfte“. Das Objekt ist nicht nur außergewöhnlich gut im Originalzustand erhalten und enthält drei vollkommen funktionsfähige Feuerwehrautos, die mit einem Uhrwerk zum Aufziehen versehen sind. Es ist auch „einsatzfähig“. So können nicht nur das Wasserpumpwerk der Station und die ausziehbaren Leitern an den Autos in Betrieb genommen werden.

Durch das Auslösen dreier Sperrhebel am Feuerwehrhaus lässt sich zudem eine Blockade aufheben, so dass die Fahrzeuge unter Alarmgeläut, nacheinander und in hohem Tempo die Halle verlassen, um das imaginäre Feuer zu löschen. Das Exponat wurde unter den traditionellen Märklin-Qualitätsstandards und mit der entsprechenden Bemalung hergestellt. Weltweit sind nur noch zwei existierende Objekte bekannt, was der Hauptgrund dafür sein dürfte, dass beim Auktionshaus Hohenstaufen bereits jetzt ein reges Interesse der internationalen Sammlerwelt zu verspüren ist.

Nach wie vor werden Objekte für die Auktion angenommen

Eine fast ebenso große Nachfrage gibt es obendrein schon, was die beiden um das Jahr 1900 gefertigten und handbemalten Blechschiffe „Luitpold“ und „Bremen“ angeht. Der Schaufelraddampfer und das Passagierschiff sind auf dem „Markt“ ebenfalls nur selten zu bekommen und befinden sich überdies in einem ebenso guten wie vollkommen schwimmfähigen Zustand. Zwei „Geheimtipps“ der Auktion sind im Märklin-Museum obendrein zu sehen: zum einen das erste große, mehr als ein Meter lange Blech-Kriegsschiff „Kaiser Wilhelm II.“ aus dem Märklin-Programm von 1898 sowie ein 1915 und damit während des Ersten Weltkriegs gebauter Armeelastwagen.

Grupp, der wieder einmal vor allem Produkte des Göppinger Spielzeugherstellers zur Versteigerung bringt, die vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind und aus privatem Besitz kommen, weist allerdings auch darauf hin, „dass bei der Auktion nicht nur hoch- und höchstpreisige Angebote zu erwarten sind“. So könne ganz sicher jeder Interessierte etwas Spezielles für sich entdecken und erwerben, das zu seinem Budget passe, fügt er hinzu. Zumal der Pool noch nicht geschlossen sei. „Wir nehmen historisches Blechspielzeug, alte Modelleisenbahnen oder -dampfmaschinen noch jederzeit an, betont Grupp.