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Von Günter Sessel-Zimmermann stammt eine knitze Geschichte aus dem Buch „Schwäbische Comics“.

Stuttgart - Beginnen wollen wir mit einer Anmerkung von Leser Karl Schwenk aus Aichtal. Er merkt zum unerschöpflichen Thema „Gosch“ an, dass dieser Begriff nicht nur im Schwäbischen und Badischen Verwendung findet, sondern „seit Urzeiten“ auch im sudetendeutschen Dialekt beheimatet ist. Karl Schwenk stammt aus Sternberk (dt. Sternberg) bei Olmütz in Tschechien. Dort habe man früher immer „Halt die Gosch“ oder „Gusch“ gesagt.

Leser Jörg Zimmer aus Nürtingen schreibt zu unserem Beitrag vom 2. Mai („Die Mannen vom Auerhahn“): „Das Zitat vom ,freundlichen‘ Eisenbahner findet sich bei Thaddäus Troll (,Deutschland deine Schwaben‘) im Kapitel ,Wenn’s sei muaß saugrob‘. Dazu passt die Geschichte von einem anderen Schaffner: In Stuttgart war es durchaus üblich, von der offenen Plattform eines Straßenbahnwagens während der Fahrt abzuspringen und nicht bis zur nächsten Haltestelle zu warten. Ein Fahrgast hatte sich wohl nicht an die Regel ,Beim Aussteigen linke Hand am linken Griff‘ gehalten und fiel beim Abspringen der Länge nach auf das Straßenpflaster. Worauf ihm der Schaffner zurief: ,Dô henn Se aber Glick ghett, dass Se bloß Ihr Gosch nâgschlage henn.‘“

Von Leser Günter Sessel-Zimmermann stammt der Hinweis auf eine knitze Geschichte in dem bereits am Mittwoch zitierten Buch „Schwäbische Comics“ von Michael Spohn: „Seinerzeit im Gemeinderat eines kleinen Dorfes auf der Schwäbischen Alb ging es um den Kauf entweder einer Kirchenorgel oder einer Motorspritze für die Feuerwehr. Der Feuerwehrkommandant und der Pfarrer vertraten jeweils ihre Interessen. Der Rat entschied sich gegen die Stimme des Kommandanten und für die Kirchenorgel. Eine Woche später brannte es im Dorf. Worauf der Kommandant den Dorfbewohnern zurief: ,So, jetzt orglet!‘“ Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leserin Brigitte Hummel aus Ditzingen: „Liaber a Laus em Kraut als gar koi Floisch.“ Wir haben ihn in anderem Zusammenhang schon einmal erwähnt. Brigitte Hummel schreibt dazu: „Meine Mutter, Jahrgang 1913, verwendete diesen Spruch, wenn jemand etwas nahm, auch wenn es nicht optimal war. Als eine Bekannte einen unansehnlichen, langweiligen Mann heiratete, gebrauchte sie den Spruch ebenfalls.“

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