Karlheinz Wiegmann, Museumsleiter Stadtmuseum Tübingen, zeigt 2007 einen Scherenschnitt von Lotte Reiniger. Foto: dpa

Am 19. Juni starb Lotte Reiniger, die berühmte deutsche Dame des Scherenschnitts.

"Ein sanfter Humor prägte ihre poetischen Filme, deren Liebe zum kleinsten Detail die großen und kleinen Besucher in eine Zauberwelt des Fabulierens, Träumens und Lächelns entführten." Diese Zeilen schrieb eine große Tageszeitung kurz nach ihrem Tod. Am 19. Juni starb Lotte Reiniger, die berühmte deutsche Dame des Scherenschnitts, in Dettenhausen, nur wenige Kilometer von Tübingen entfernt. 50 Scherenschnitt-Filme hat sie der Nachwelt hinterlassen, unzählige Exponate und Dokumente sind im Tübinger Stadtmuseum ausgestellt.

Vom heutigen Freitag an bis zum 6. Januar zeigt das Stadtmuseum den Lotte-Reiniger-Film "Stern von Bethlehem". 17 Minuten dauert er und läuft von 11 bis 17 Uhr im Stadtmuseum. Interessierte Filmfreunde müssen nicht einmal das Museum betreten, denn sie können sich den Film von der Straße aus anschauen: Er läuft in der Vitrine links neben der Eingangstür des Museums in der Kornhausstraße. "Stern von Bethlehem" gilt als Klassiker und stammt aus dem Jahr 1954. Der Film handelt von der biblischen Weihnachtsgeschichte und ist in intensiven Farben gehalten. Die musikalische Untermalung besteht aus englischen Weihnachtsliedern, gesungen vom Glyndebourne Festival Chorus.

Vom kommenden Montag an wird in der Vitrine des Stadtmuseums ein neues Lotte-Reiniger-Buch ausgestellt. Es trägt den Titel "Mit zaubernden Händen geboren" und zeigt drei ihrer schönsten Scherenschnittserien: Mozarts "Zauberflöte", "Die Hochzeit des Figaro" sowie Lotte Reinigers Tieralphabet. Wer noch Weihnachtsgeschenke sucht: Sowohl den Film (29,90 Euro) als auch das Buch (14,80) kann man im Museum kaufen.