Thomas Adam aus Bruchsal präsentiert sein Buch "Kleine Geschichte des Kraichgaus". Foto: dpa

Zu wem genau das Kraichgau gehört, darüber lässt sich streiten. Die Kraichgauer seien Schwaben.

Zu wem genau das Kraichgau gehört, darüber lässt sich streiten. Die Kraichgauer seien Schwaben, auch wenn sie "nit Swabenn sein wellen", schrieb bereits ein Wiener Gelehrter im frühen 16. Jahrhundert. Heute herrscht Einigkeit, dass die Region sowohl zu Baden als auch zu Württemberg gehört. Das ist eine der Wahrheiten, die der Bruchsaler Autor Thomas Adam in seiner "Kleinen Geschichte des Kraichgaus" offenlegt.

Daneben erzählt er von den Menschen, die hier lebten und leben, von Hexenjägern, Revolutionären und Alchimisten. Auf unterhaltsame Weise beschreibt der Autor all die Dörfer und Städtchen, die sich innerhalb der Grenzen des Kraichgaus zwischen Neckartal, Schwarzwald und Oberrheinischer Tiefebene in die Landschaft schmiegen.

So erfährt der Leser etwa vom Hexenwahn in Walzbachtal-Jöhlingen im Kreis Karlsruhe im 16. Jahrhundert. Dort drohten die Dorfbewohner der Regierung mit Steuerverweigerung, sollte sie verdächtige Hexen nicht zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilen. Auch der berüchtigtste aller Alchimisten, Goethes Doktor Faustus, ist eine historische Figur aus dem Kraichgau. Anno 1540 soll er bei chemischen Experimenten umgekommen sein. Und wo liegt nun die Grenze zwischen den Schwaben und den Badenern? Adam: Sie liegt in Knittlingen im Enzkreis.