Alles muss sauber sein. Foto: AP

Türken und Schwaben sind sich näher, als sie glauben.

Türken und Schwaben sind sich näher, als sie glauben. Das jedenfalls zeigt anschaulich das Theaterstück "Die Kehrwoche am Bosporus", erdacht und aufgeschrieben von Nilgün Tasman, einer Stuttgarterin. Auf die Bühne gebracht wird das Stück von den Bosporusschwaben, einem Laienensemble, ebenfalls aus der Landeshauptstadt. Wie eng beide Welten, die türkische und die schwäbische, miteinander verbunden sind, lässt sich allein an der Biografie der Autorin feststellen. Nilgrün Tasman wurde 1968 in Istanbul geboren, zog mit ihren Eltern im Alter von sechs Jahren ins Schwabenland. In Göppingen wuchs sie auf, führte neun Jahre lang einen Friseursalon, studierte nebenher Psychologie und entwickelte ein Programm für Führungskräfte. Nilgün Tasman ist also in beiden Welten zu Hause, mühelos wechselt sie zwischen den Sprachen, "und davon lebt das Stück", wie der Theaterkritiker unserer Zeitung Anfang dieses Jahres anmerkte.

Das Theaterstück selbst handelt von einer türkischen Frau, die in Deutschland verheiratet ist und die in der Türkei ihre Eltern besucht. Dort wird sie sofort als "almanci" erkannt, wie die Deutschtürken in ihrem Herkunftsland oft bezeichnet werden. Allerlei Irrungen und Wirrungen sind die Folge.

Das Theaterstück "Die Bosporusschwaben" ist am heutigen Freitag um 20 Uhr in der Göppinger Stadthalle zu sehen.