Der Schauspieler und Dichter Foto: StN

Vergangene Woche haben wir an dieser Stelle über den schwäbischen Dichter Werner Veidt berichtet. Ausgangspunkt war ein Gedicht Veidts.

Stuttgart - Vergangene Woche haben wir an dieser Stelle über den schwäbischen Dichter Werner Veidt berichtet. Ausgangspunkt war ein Gedicht Veidts („Sonndichmorge“). Daraufhin hat sich Leser Richard Stier aus Auenwald gemeldet und unter anderem darauf hingewiesen, dass Werner Veidt eigentlich Friedel hieß, jedoch unter dem Namen seines Zwillingsbruders Werner publizierte, weil er den Namen Friedel angeblich nicht passend fand. So werde es in seiner Familie erzählt, die den Dichter gut kannte.

Leserin Ursel Kress aus Backnang verdanken wir jetzt eine Fortsetzung dieser schönen Geschichte. Sie schickte uns ein Foto, das den Dichter und Schauspieler vermutlich 1932 zeigt – namentlich ausgewiesen als „Werner Veit“; damals schrieb er sich noch ohne „d“. In Wahrheit aber handelt es sich um Friedel Veit. Denn auf der Rückseite der Post- oder Autogrammkarte steht geschrieben: „Liebe Mama, ich habe meine Direktiven geändert und fahre erst im April nach der Schweiz. – Am 1. März fahre ich nach Frankfurt – Astoria! Ein sehr gutes Haus für einen ganzen Monat! Herzliche Grüße, Dein Friedel.“

Tatsächlich wurde Veit bzw. Veidt 1903 als Eugen Siegfried Veit in Erfurt geboren. Er starb am 10. Mai 1992 in Backnang. Veidt, so berichtet Ursel Kress, geb. Scholpp, weiter, lebte in jenen Jahren bereits in Backnang; er war von Tamm dorthin gezogen und kam regelmäßig in die Gaststätte Scholpp.

Bei der Gelegenheit erzählt Ursel Kress noch eine andere Begebenheit: „Zwei Berliner waren auf der Suche nach einer Unterkunft. Bei einer Wohnungsführung begutachteten sie auch das Dachgeschoss. ,Das ist die Bühne‘, sagte der Schwabe, der ihnen das Haus zeigte. Die Berliner wehrten ab: ,So begabt sind wir nicht. Wir tanzen weder, noch singen wir.‘“ Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Rudolf Thomas aus Winnenden. Er bezieht sich auf den Bericht vom Montag („a args Häddele“): „Als ich vor fast 60 Jahren meine heutige Frau meinen Eltern vorstellte, sagte meine Mutter am nächsten Tag zu mir: ,Mei Lieberle, des Mädle hot a Taille! Wenn du do dr Arm romlegsch, kasch de am oigana Bauchnäbele kratza.‘“ Schreiben Sie uns: Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70039 Stuttgart, Stichwort: Schwäbisch, Fax: 07 11 / 72 05 - 73 09; E-Mail: land@stn.zgs.de

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