Portrait von König Wilhelm II., dem letzten deutschen Kaiser, aus dem Jahr 1905. Foto: dpa

Der ehemalige württembergische König Wilhelm II. lebte nach dem Ersten Weltkrieg in Bebenhausen.

Leser Erich Schmidhäuser aus Herrenberg hat bei einer Wanderung im Schönbuch und der Besichtigung der ehemals königlichen Jagdhütte aus dem Mund eines Forstdirektors folgende Geschichte gehört: "Der ehemalige württembergische König Wilhelm II. lebte nach dem Ersten Weltkrieg in Bebenhausen. Er war sehr leutselig und ein großer Jagdfreund. Einmal lud der Obertreiber Eipper aus Entringen das Königspaar zum Sonntagsessen ein. Es gab das übliche schwäbische Festessen: Braten mit Kartoffelsalat und Spätzle. Die Gastgeberin teilte jedem eine Serviette aus, nur ihrem Mann gab sie keine. Dies fiel der Königin auf und sie fragte: ,Wieso bekommt Ihr Mann keine Serviette?' Da antwortete die Frau des Obertreibers: ,Wisset se, Majestät, der braucht koi Serviette, der trialat net.' Jetzt wusste die Königin, wie sie eingestuft war."

Leserin Brigitte Klein aus Echterdingen erinnert an einen beliebten Reim von früher: "Vor einiger Zeit ging es darum, was man Kindern, die immer noch ein Märchen erzählt bekommen wollen, antwortete. Diese Situation kenne ich gut. Meine Mutter sagte zu uns:

Isch amol a Maole gewea
ur-ur-alt.
Hot a naggets Ärschle ghett,
eiszapfakalt.

Noch heute macht es mir Spaß, dieses Versle den Kindern zu lernen."

Nachtrag 1: "Zu dem interessanten Beitrag ,Benagel' vom 5. September möchte ich eine Ergänzung machen", schreibt Leser Walter Seeger aus Gäufelden-Öschelbronn. "Nach meiner Meinung ist der ,Benagel' das Gegenstück zum ,Klötzchen' am Garbenseil und nicht das Klötzchen selbst. Das Garbenseil hatte am Ende einen Knoten. Dieser Knoten wurde in den ,Benagel' eingehängt, und man konnte dann das Garbenseil durch den vergrößerten Griff besser spannen und schonte damit die Handflächen und vor allem den Daumen vor dem Wundscheuern. Nach dem Umschlingen des Garbenseils mit dem Klötzchen wurde der ,Benagel' wieder entfernt und zum Zusammenbinden der nächsten Garbe neu dort eingehängt. Daher auch ,Bindnagel' genannt." Wilhelm Franz aus Frickenhausen wendet diese Technik bis heute an. Er übersetzt "Benagel" mit "Bindenagel".

Nachtrag 2: Leserin Helga Litz merkt zu unserem gestrigen Beitrag "Liebe am Mittwoch" an: " Ich möchte ich Ihnen den mir bekannten Spruch dazu mitteilen: Ein Ehepaar hatte tagsüber Streit und sprach kein Wort miteinander. Abends im Bett fragte die Frau: ,Kommsch' du rommele, oder soll i nommele?' Darauf der Mann: ,Bleib no dommele, s'isch älles lommele!'"

Unser schwäbischer Spruch des Tages kommt von Leser Friedrich W. Grözinger. Er übermittelt den Kommentar einer Dame nach der Beerdigung eines bekannten Mitbürgers: "Des gibt an scheena Engel uffm Deifel sein Kommod!"