Das Wahrzeichen schwäbischer Romantik: Schloss Lichtenstein. Foto: dpa

Schloss Lichtenstein in seiner jetzigen Form ist einer literarischen Vorlage entsprungen.

Als hätte es jemand aus dem Disneyland gestohlen und direkt an den Albtrauf der Schwäbischen Alb gestellt, so steht es da, das Wahrzeichen schwäbischer Romantik: das Schloss Lichtenstein.

Mehr als 100 000 Besucher pro Jahr können nicht irren: Hier präsentiert sich keine mittelalterliche, historische Burganlage, kein Geist berühmter Persönlichkeiten schwebt durch die Räume: Das Schloss Lichtenstein in seiner jetzigen Form ist komplett einer literarischen Vorlage entsprungen: dem historischen Roman "Lichtenstein" des romantischen Schriftstellers Wilhelm Hauff. "Kurios" nennt Johannes Lehmann in seinem Buch "Baden-Württemberg kurios" diese Geschichte. "Wie ein kolossaler Münsterturm steigt aus einem tiefen Albthal ein schöner Fels frei und kühn empor", heißt es in dem Roman.

Als dieser im Jahr 1826 erschien, stand auf diesem Fels keine Burg, sondern ein Haus der königlich-württembergischen Forstverwaltung, das Wilhelm Graf von Württemberg gehörte. Der Graf benötigte aber einen Aufbewahrungsort für seine vielen Kunstgegenstände und wünschte sich hierfür eine möglichst authentische Ritterburg. Und so kam es. Das neue Schloss wurde nach den Plänen Carl Alexander Heideloffs gebaut, ganz im Stile der damals gängigen romantisierenden Vorstellungen über mittelalterliche Ritterburgen.

Die Bauzeit ist noch nicht vorüber. Seit 1998 werden der zweite und dritte Stock des Schlosses restauriert. Seine Innenräume sind für Touristen leider nicht zugänglich - es sei denn im Rahmen einer Führung.

Ausführliche Infos unter: www.schloss-lichtenstein.de.