Hier sieht man als Hexen verkleidete Narren, die nichts mit dem Narwal gemein haben. Foto: dpa

In Wunderkammern schlummern vielmehr Kuriositäten - wie der Einhorn-Zahn von Ulm.

Wunderkammern sind Schatzkammern. Die Schätze, die sie beherbergen, bestehen häufig allerdings nicht aus Gold oder Edelstein. In Wunderkammern schlummern vielmehr Kuriositäten - wie der Einhorn-Zahn von Ulm. Im Museum am Marktplatz ist er zu sehen.

Als in der Renaissance Wunderkammern in Mode kamen, zählten Einhornhörner gewissermaßen zur beliebten Grundausstattung. Man sprach ihnen Wunderdinge zu - entsprechend teuer waren sie; angeblich musste man Einhornhörner mit der zehnfachen Menge an Gold aufwiegen. Anfang des 17. Jahrhunderts flog der Zauber allerdings auf; es stellte sich heraus, dass es sich bei den angeblichen Hörnern des Fabeltiers in Wahrheit um die Hörner des Narwals handelte. Die Preise verfielen; in der Folge konnte auch der Ulmer Privatsammler Christoph Weickmann einen solchen Zahn für seine Wunderkammer erwerben.

Das Ulmer Museum hat noch mehr Wundersames zu bieten - zum Beispiel ein mehr als 300 Jahre altes Orakelbrett aus dem heutigen Benin, das angeblich weltweit älteste bekannte Holzkunstwerk aus Schwarzafrika. Oder ein mit Rosshaar verziertes Schwert oder den Fliegenwendel, auf dessen Befestigungsstab die Weltgeschichte abgebildet ist. Diese und andere Gegenstände machen den Museumsbesuch buchstäblich zu einem kuriosen Erlebnis. Anschrift: Ulmer Museum, Marktplatz 9. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 11 bis 17 Uhr.