Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU, links) und sein griechischer Kollege Gianis Varoufakis Foto: dpa

Was hat er denn bloß gesagt? Athen hat sich beim Auswärtigen Amt über Finanzminister Schäuble beschwert. Der CDU-Politiker wehrte ab, das sei Unsinn. Er habe Amtskollege Varoufakis nicht beleidigt.

Berlin - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe seinen griechischen Kollegen Gianis Varoufakis beleidigt. Dies sei Unsinn, sagte Schäuble am Donnerstag in Berlin am Rande der Zoll-Jahrespressekonferenz.

Die griechische Regierung hatte sich zuvor bei der deutschen Regierung über eine Äußerung Schäubles beschwert. Der Botschafter in Berlin habe am Dienstagabend dem Auswärtigen Amt einen förmlichen Protest Athens wegen einer Äußerung des Bundesfinanzministers vorgetragen, sagte ein Ministeriumssprecher. Auf welche konkrete Äußerung sich der Protest bezog, wollte er nicht sagen. Auch Athen ließ das zunächst offen. Später hieß es in Athen, es gehe allgemein auch um den Ton Schäubles.

Auslöser waren womöglich Berichte griechischer Medien, nach denen Schäuble die Kommunikation von Varoufakis am Rande des Treffens der Finanzminister am Dienstag in Brüssel vor Journalisten angeblich als „dümmlich naiv“ bezeichnet haben soll. Dabei handelt es sich aber offensichtlich um eine falsche Übersetzung und ein Missverständnis.

Tatsächlich hatte Schäuble von einem langen, intensiven Gespräch mit Varoufakis am Vorabend berichtet und gesagt, in Sachen Kommunikation habe Varoufakis einen stärkeren Eindruck gemacht als in der Substanz: „Also, dass er (Varoufakis - d. Red.) nun plötzlich naiv in Sachen Kommunikation wäre, habe ich ihm gesagt, das ist mir ganz neu. Aber man lernt ja nie aus.“