Die Polizei schließt eine politische Motivation hinter der Tat im Landkreis Nordsachsen nicht aus. (Symbolbild) Foto: dpa/Stefan Puchner

In Mockrehna (Landkreis Nordsachsen) wurden in eine Zufahrtsstraße zu einer geplanten Unterkunft für Geflüchtete Stahlstäbe in den Boden gebohrt. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.

Wer die Stahlstäbe in die Zufahrtsstraße zu einer geplanten Erstaufnahmeeinrichtung für geflüchtete Menschen in Mockrehna (Landkreis Nordsachsen) gebohrt hat, ist noch nicht bekannt. Laut Polizeiangaben vom Montag, entfernte die Straßenmeisterei die aus der Straße ragenden Stäbe. Wie die Polizei mitteilt, kam niemand durch die Installation der Stahlstäbe zu Schaden.

Noch sei auch die Höhe des Sachschadens unbekannt, hieß es. Es werde wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt. Weil eine politische Motivation hinter der Tat nicht auszuschließen sei, habe der Staatsschutz der Kriminalpolizeiinspektion die weiteren Ermittlungen übernommen.

Unterkunft für 1500 Asylbewerber geplant

Im Landkreis Nordsachsen ist unter anderem im Ortsteil Strelln in der Gemeinde Mockrehna eine Asylunterkunft geplant. Nordsachsens Landrat Kai Emanuel (parteilos) hatte im Januar erklärt, dass 2023 bis zu 1500 Asylbewerber im Landkreis erwartet würden. Die derzeit bestehenden Kapazitäten zur Unterkunft reichten dafür nicht aus.

Laut Medienberichten ist für die geplante Unterkunft in Strelln der Verwaltungstrakt eines ehemaligen Munitionsdepots vorgesehen. Dagegen regt sich Widerstand unter den Bewohnern des Ortes. Unter anderem fand demnach im Februar bereits ein Protestzug gegen die Unterbringung statt, an dem auch Vertreter rechtsextremer Parteien teilgenommen hatten.