Alexander Gerst ist ein Phänomen - auch für die Mediziner. Die Umstellung vom All- auf Erdenleben scheint ihm überhaupt nichts auszumachen. Foto: dpa

Erste ärztliche Untersuchungen bescheinigen dem heimgekehrten Astronauten Alexander Gerst eine ausgezeichnete körperliche Verfassung. Möglicherweise dürfe der in Köln lebende Geophysiker die nächste Nacht schon zuhause verbringen.

Köln - Der heimgekehrte Astronaut Alexander Gerst ist topfit. Das haben die bisherigen ärztlichen Untersuchungen im Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin in Köln ergeben. "Ich habe ihn heute früh getroffen, er ist einfach topfit", berichtete Institutsleiter Rupert Gerzer am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.

"Es kann daran liegen, dass er sich wahrscheinlich sehr an sein Fitness-Training auf der Raumstation gehalten hat", vermutete der Professor. "Er hat wahrscheinlich toll trainiert und gehört offensichtlich auch zu jenen, denen nicht leicht schlecht wird." Gerst scherze und lache.

Auf die Frage, ob Gerst die nächste Nacht schon zu Hause verbringen dürfe, sagte Gerzer, dies sei Sache der behandelnden Ärzte. "Ich sag' mal so: Ich würde mich wundern, wenn er nicht heim darf."

Gerst war am Montagmorgen in einer Raumkapsel von einem halbjährigen Aufenthalt auf der Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt. Bei seiner Ankunft am Abend in Köln machte er einen gesundheitlich sehr robusten Eindruck. "Das war schon sehr erstaunlich", bestätigte Andreas Schütz, Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Der Eindruck habe sich bei anschließenden Gesprächen mit DLR-Mitarbeitern bestätigt.

Frühere Astronauten hatten größere Probleme mit der Umstellung. So berichtete Reinhold Ewald, der 1997 zur Raumstation Mir geflogen war, die Wiederanpassung an die irdischen Bedingungen sei für ihn "doch ein ziemlicher Schlauch" gewesen. Am meisten habe ihm der Kreislauf zu schaffen gemacht, auch sein Orientierungssinn sei gestört gewesen. "Ich habe manche Ecke mitgenommen", sagte Ewald der dpa.