In Aschersleben haben am Donnerstag Hunderte Menschen ihre Trauer über den Tod der 14-Jährigen zum Ausdruck gebracht. Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Seit Tagen war eine 14-Jährige in Aschersleben vermisst. Am Mittwoch bestätigt sich die schlimmste Vermutung: Das Mädchen ist tot. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus. Vieles ist noch unklar.

Aschersleben - Auf dem Holzmarkt in Aschersleben (Sachsen-Anhalt) haben am Donnerstag Hunderte Menschen ihre Trauer über den Tod der länger vermissten 14-jährigen Josefine zum Ausdruck gebracht. Sie zündeten Kerzen an, legten Blumen und Stofftiere nieder. In einem gerahmten Brief heißt es: „Viel zu früh wurdest du aus dem Leben gerissen.“ In einem anderen: „Für immer beste Freunde.“

Am Mittwoch war die Leiche des Mädchens in einem riesigen Garagenkomplex gefunden worden, der trostlos und verfallen zwischen Industriegebiet und Friedhof liegt. Bis tief in die Nacht sicherte die Polizei Spuren. Das Gebiet war weiträumig abgesperrt. Inzwischen wurde eine Sonderkommission (SoKo) zu dem Fall gegründet.

Leiche wird obduziert

Die Leiche des Mädchens werde obduziert, und man setze die Ermittlungen im Umfeld des Opfers mit Zeugenbefragungen fort, hieß es von der Polizei am Donnerstag. Aus ermittlungstaktischen Gründen machten die Beamten zunächst keine Angaben zu den genauen Umständen und zur Todesursache. Die Umstände deuteten auf ein Verbrechen hin.

Seit Donnerstag voriger Woche war die 14-Jährige vermisst worden. An diesem Tag hatte sie sich mit ihrem Ex-Freund treffen wollen, um persönliche Gegenstände abzugeben. Gegen 15.30 Uhr hatte sie noch mit einem anderen Bekannten telefoniert, danach war sie nicht mehr zu erreichen. Ihre Eltern meldeten sie später als vermisst.

Wild-Kameras könnten helfen

Tagelang war intensiv nach dem Mädchen aus der Stadt mit knapp 27 000 Einwohnern gesucht worden. Dabei wurden auch Bekannte, Angehörige und der noch minderjährige Ex-Freund befragt. Eine Polizeisprecherin betonte, dass man behutsam vorgehen müsse. Es sei bislang nicht klar, ob sich Josefine noch mit anderen Menschen getroffen habe, hieß es.

Zu Hinweisen auf den Täter oder die Täter könnten möglicherweise auch die Wild-Kameras führen, die an einzelnen Garagen des Fundbereiches angebracht sind. Auch das angrenzende Industriegelände ist nach Angaben von Ortskundigen mit Kameras ausgestattet - die Polizei äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht dazu.