Diagnose mit Händen und Füßen: Michael Fietzek, der ärztliche Leiter der Malteser-Praxis für Menschen ohne Krankenversicherung (rechts), unterhält sich mit einem Patienten, dessen Deutschkenntnisse mäßig sind. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Eine Krankenversicherung muss in Deutschland jeder haben. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Aber was tun, wenn solche Leute zum Arzt müssen? In Stuttgart gibt es Hilfe für sie.

Stuttgart - Dimitrios sieht mitgenommen aus. Der Mann Mitte 50, der eigentlich anders heißt, trägt Kleider, die dringend mal wieder gewaschen gehören. Er hustet und tut sich schwer beim Gehen. „Ich brauche Antibiotikum“, sagt er mit leiser Stimme, den Blick nach unten gerichtet, als er ins Behandlungszimmer kommt und höflich den Arzt begrüßt. Er nimmt Platz und packt allerhand Dinge aus. Medikamente, die er einnimmt, liegen genauso auf dem Tisch wie Rechtsanwaltsschreiben und persönliche Dokumente. Sein ganzes Schicksal. „Was sind Ihre Beschwerden?“, fragt der Arzt. „Ich brauche Antibiotikum“, antwortet der Mann aus Griechenland in brüchigem Deutsch. „Haben Sie Schmerzen?“, will der Mediziner wissen. Und wieder: „Ja. Ich brauche Antibiotikum.“