Ob „Stille Nacht“ oder „Aber bitte mit Sahne“ – Musicalstars begeistern im Apollo-Theater am spielfreien Montag mit einer weihnachtlichen Show voller Hits. In dieser stimmungsvollen Nacht wird für das Stuttgarter Kinderhospiz gesammelt.
Mal schneit es, mal flackert das Kaminfeuer, mal fahren Autos durch eine Schneelandschaft „Home for Christmas“ – die riesige LED-Wand hinter den fulminant auftrumpfenden Protagonisten der Bühne lässt’s im Apollo-Theater dank digitaler Technik so richtig schön weihnachtlich werden. Dazu liefern die neunköpfige Band Musicalpeople und sechs Stars der deutschen Musicals Hits, die unter die Haut gehen oder so viel Stimmung erzeugen, dass immer wieder alle im Saal auf dem Parkett oder dem Rang begeistert mitsingen.
„Musicalpeople“ feiert sein 25-jähriges Bestehen
Das geht ans Herz! Weihnachten kann kommen. Zum ersten Mal präsentiert die Agentur Musicalpeople ihr erfolgreiches Format „Musical goes Christmas“ in Stuttgart. Die Veranstalter sind aus Musikern von „Miss Saigon“ hervorgegangen und feiern nun ihr 25-jähriges Bestehen. Immer freitags, wenn Ende der 90er Jahre der Vorhang in den beiden Stuttgarter Musicaltheatern gefallen ist – damals waren es das Vietnam-Drama sowie Disneys „Die Schöne und das Biest“ – traf sich Michael Schüller, Schlagzeuger im Apollo-Theater, mit einigen Musikern und Solisten aus den dort laufenden Produktionen für ein kleines Mitternachtskonzert auf der SI-Showbühne.
In kürzester Zeit etablierten sich die exklusiven After-Show-Konzerte zum beliebten Mitternachtstreff, nicht nur unter den Gästen, sondern auch unter den Mitarbeitern im gesamten SI-Centrum. Dies war der Startschuss für die von Michael Schüller ins Leben gerufene Agentur Musicalpeople, die bis heute auf Musical-Showacts spezialisiert ist und für ihr Kunden spezielle Programme konzipiert. Inzwischen veranstaltet die Agentur aber auch Konzerte, wie etwa Musical Nights auf der Insel Mainau,die in den vergangenen Jahren nahezu ausverkauft waren, selbst in der Corona-Zeit.
„Es freut uns unfassbar, dass unser erstes Konzert in unserer Heimatregion so gut angekommen ist“, freut sich Schüller. Sei sei schwer, sich gegen die vielen Konzertanbieter in der Region durchzusetzen. Etwa 700 Musicalfans sind gekommen, von denen viele die meiste Texte Wort für Wort kennen. Auf der Bühne stehen Stars der Branche, die in den beiden Stuttgarter Musicaltheatern mehrfach aufgetreten sind.
Roberta Valentini etwa spielte im Palladium die Erstbesetzung der Molly in „Ghost“ und verkörperte die grüne Hexe Elphaba in „Wicked“. Maximilian Mann brillierte als Dschinni in „Aladdin“. Auch für Karim Khawatmi fühlen sich die Stuttgarter Musicaltheater fast wie ein zweites Zuhause an, zumal er dort während seines Engagements als Axel Staudach bei „Ich war noch niemals in New York“ seine Frau Sabine Mayer kennenlernte, die die Erstbesetzung der Lisa Wartberg verkörperte.
John Vooijs ist gebürtiger Holländer, er spielte in Stuttgarter unter anderem die Rolle des Tarzan. Jan Ammann war der Krolock in „Tanz der Vampire“ – seine „Unstillbare Gier“ sorgte für Gänsehaut. Für die erkrankte Aisata Blackman ist Martina Lechner eingesprungen, die bei „Tina“ die Rolle der Ronda Graam spielt.
Songs aus den Disney-Shows „Eiskönigin“ und „Herkules“
Gemeinsam liefern sie eine mitreißende Show der großen Gefühle. Gespielt werden unter anderem Stücke aus den Disney-Show „Eiskönigin“ und „Herkules“, die noch nicht in Stuttgart waren. Man spürt es: Den Sängerinnen und Sänger macht es viel Spaß, zu zeigen, dass in ihnen viel mehr steckte als ihre Paraderollen. Maximilian Mann, wie immer ganz der Charmeur, moderiert mit viel Witz und trägt lustige Gedichte, die er Ringelnatz-mäßig im Zug geschrieben hat, wenn dort mal wieder nichts vorwärtsging, etwa eine Fahrt von Hamburg nach Stuttgart zwei Stunden länger ging, als es der Fahrplan ausweist. . Seine Sticheleien gegen die Deutsche Bahn stoßen auf viel Zustimmung des Publikums.
Maximilian Mann unterstützt seit vielen Jahren das Stuttgarter Kinderhospiz, für das an diesem Abend gesammelt wird. „Dort geht es nicht um den Tod“, sagt er, „sondern um den Rest des Lebens, der möglichst schön gestaltet werden soll.“ Mann, der mittlerweile als künstlerischer Leiter im Apollo-Theater arbeitet, bittet Christina Semrau vom Kinderhospiz auf die Bühne, die eindrucksvoll vorträgt, warum Spenden so wichtig sind. Die stationäre Einrichtung auf der Diemershalde werde zwar von öffentlicher Hand unterstützt, doch das Geld reiche nicht, damit auch die Eltern und Geschwister bei den erkrankten Kindern übernachten können. Die Besucherinnen und Besucher von „Musical goes Christmas“ spenden am Ende 4000 Euro.
Am 26. Februar kehren die Veranstalter von Musicalpeople ins Apollo-Theater zurück – dann mit dem Programm „Mamma Mia meets Udo Jürgens“.