FBI-Agenten haben im Büro des persönlichen Anwalts von US-Präsident Donald Trump, Michael Cohen, Dokumente beschlagnahmt. Foto: Getty

Razzia beim Trump-Anwalt: Bundesermittler haben am Montag das Büro von Michael Cohen durchsucht. Den Tipp hatte Russland-Sonderermittler Robert Mueller gegeben.

Washington - Ermittler der US-Justiz haben am Montag ein Büro von Donald Trumps Anwalt Michael Cohen in New York durchsucht. „Heute hat das Büro des US-Generalanwaltes für den südlichen Distrikt von New York eine Serie von Durchsuchungsbefehlen ausgeführt und privilegierte Konversationen meines Klienten Michael Cohen und dessen Klienten beschlagnahmt“, teilte Cohens Anwalt Stephen Ryan mit. Darunter sollen einem Bericht der „New York Times“ zufolge auch Mail-Wechsel zwischen Cohen und dem US-Präsidenten sein.

FBI-Sonderermittler Robert Mueller habe entsprechende Hinweise an die Bundesbehörden in New York gegeben. Justizexperten gehen deshalb davon aus, dass die Durchsuchungen nicht direkt mit den Russland-Ermittlungen zu tun haben, mit denen Mueller beauftragt ist.

Schweigegeld an Stormy Daniels

Cohen hatte nach eigener Aussage ein Schweigegeld in Höhe von 130 000 Dollar an das Pornosternchen Stormy Daniels bezahlt, um die Frau von Aussagen über eine angebliche Affäre mit Donald Trump abzuhalten. Es sollen jedoch auch Steuerunterlagen und andere Dokumente beschlagnahmt worden sein.

Die Durchsuchung eines Anwaltsbüros gilt als besonders ungewöhnlich, weil die Konversationen zwischen Rechtsvertretern und ihren Klienten nach US-Recht besonders geschützt sind.

Ryan verurteilte die Aktion deshalb als „völlig unangebracht und unnötig“. Cohen habe bisher mit allen Regierungsstellen voll kooperiert, sich unter Eid im Kongress vernehmen lassen und Tausende Dokumente übergeben. Die Razzia habe dazu geführt, dass unnötigerweise sensibles und geschütztes Material, das dem besonderen Schutz zwischen Anwalt und Mandaten unterliege, beschlagnahmt worden sei.