Anna Spiegel hat am Sonntagabend Stellung genommen zu den Vorwürfen, sie habe nach der Flutkatastrophe im Ahrtal einen wochenlangen Urlaub angetreten. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel hat um Entschuldigung für ihr Verhalten als Landesministerin während der Flutkatastrophe 2021 gebeten, hält aber an ihrem Amt fest.

Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) hat ihren vierwöchigen Familienurlaub nach der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer als Fehler bezeichnet und sich dafür entschuldigt. „Das war ein Fehler, dass wir so lange in Urlaub gefahren sind und ich bitte für diesen Fehler um Entschuldigung“, sagte die Grünen-Politikerin am Sonntagabend in Berlin.

Sie begründete ihre damalige Entscheidung mit dem Gesundheitszustand ihres Mannes, der zuvor einen Schlaganfall erlitten habe. Ihre Familie habe den Urlaub gebraucht, „weil mein Mann nicht mehr konnte“, sagte die 41-Jährige, der während des Statements mehrfach die Stimme stockte. Spiegel hat vier Kinder. Zu den Rücktrittsforderungen aus der Opposition äußerte sie sich nicht.

Zuvor war bekannt geworden, dass die damalige Umweltministerin in Rheinland-Pfalz zehn Tage nach der Flut zu einem vierwöchigen Familienurlaub nach Frankreich aufgebrochen war und diesen nur einmal für einen Ortstermin im Ahrtal unterbrochen hatte.

CDU-Chef Friedrich Merz hatte Spiegels Entlassung gefordert. Mehrere andere Unions-Politiker und der familienpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Martin Reichardt, verlangten Spiegels Rücktritt.