Andrea Berg begeistert bei ihrem mittlerweile 16. Heimspiel in der Wir-machen-Druck-Arena in Aspach ihr Publikum, das aus allen Himmelsrichtungen anreist.
Mario aus Baden ist ein Glückspilz. Bei jedem der 16 Heimspiele von Andrea Berg in Großaspach ist er dabei gewesen – und darf an diesem Freitag für ein Lied ganz nah bei seinem Idol sein. Und genau das lieben die Zuschauer, die zum Heimspiel der 57-Jährigen in die Wir-machen-Druck-Arena in Aspach gekommen sind. Nach der gigantischen Berg-Show 2022 gibt es wieder ein Feuerwerk aus Pyrotechnik und Hits sowie rosafarbenen Flitterregen, diesmal unter dem Motto „Viel zu schön, um wahr zu sein“.
Viel heile Schlagerwelt
Im Vorjahr – zum 30-Jahr-Bühnenjubiläum von Andrea Berg – hatten sich die Stars in Scharen zum Gratulieren eingefunden. Diesmal ist alles wieder viel familiärer. Begleitet wird Berg von ihrer Band, ein paar Tänzerinnen und Tänzern, und für zwei Songs kommt Stiefschwiegertochter Vanessa Mai auf die Bühne. Daneben gibt es nur sie und ihr Publikum – und viel heile Schlagerwelt, in der sich Herz auf Schmerz reimt.
Die Großleinwände zeigen, wie die Schlager-Queen hinter der Bühne im Stadion im Fautenhau ihr Team abklatscht und Bussis verteilt. Lässig – und gut – schaut sie aus, in zerrissenen Jeans, die später mit einem Handstreich zu Hotpants werden, und weißem, bauchfreiem Oberteil. Ebenso cool erscheint sie dann leibhaftig: Auf der Pritsche eines pinkfarbenen US-Oldtimers wird Andrea Berg zu „Eye of the Tiger“ in die Arena gefahren. Die Menge, die zuvor Peter Wackel mit seiner Mallorca-Party auf Feier-, Tanz- und Mitsing-Temperatur gebracht hat, jubelt ihr bereits zu, bevor der erste Ton erklingt.
Viel zu schön, um wahr zu sein, dieser Satz gilt allemal für Mario aus Baden. Glückselig lächelnd – die Großleinwände zeigen es – sitzt er oben auf der Bühne und darf zum Abschluss noch ein Kuss-Selfie mit Andrea Berg machen. Auch Nicole und Stefan, die sich vor Jahren bei einem Berg-Konzert kennengelernt haben, dürfen für ein paar Momente Teil der Show sein. Das schafft Stefan, indem er sich erst einmal auf den Boden setzt, Andrea Berg nimmt neben ihm Platz und nimmt das sprachlose Pärchen für ein gemeinsames Abschiedsfoto in den Arm. Sie ist eben eine Schlagerkönigin zum Anfassen, und deshalb lieben sie ihre Fans und sind ihr seit Jahren treu ergeben.
Mit 90 nochmals beim Idol
Viel zu schön, um wahr zu sein, ist der Abend auch für Marianne Toberer aus Lauffen am Neckar. Zu ihrem 90. Geburtstag am 7. Mai hatte sie sich einen Konzertbesuch bei Andrea Berg gewünscht. Am Freitag sitzt sie nun mit ihrer Tochter Susanne Burger im Block J in der ersten Reihe. „Andrea Berg ist schon seit vielen Jahren mein Idol. Ich wollte sie einmal live erleben“, sagt sie und singt textsicher mit: „Hoch auf dem Kilimandscharo, da liegt im Sommer noch Schnee.“ Auch die Jüngere, die eigentlich nur als Begleitperson dabei ist und „mehr auf die Toten Hosen steht“, kann sich dem Zauber der Berg nicht entziehen. „Wir kommen wohl im nächsten Jahr wieder“, sagt sie mit einem Grinsen.
Dass er im nächsten Jahr wieder dabei ist, steht für Benjamin Tammen aus Oldenburg schon fest. „Zum ersten Konzert von Andrea Berg, 2016, hat mich meine Mutter noch gezwungen“, sagt der 27-jährige Gesundheits- und Krankenpfleger aus Oldenburg. Seitdem schenke er ihr jedes Jahr zwei Karten zu Weihnachten, erzählt Margrit Tammen, die gebürtige Schorndorferin, die in Leer lebt. „Und wir gehen gemeinsam hin.“ Denn der Sohnemann ist längst selbst Berg-Fan geworden. Sein Lieblingslied, sagt er, sei „Das kann doch kein Zufall sein“. „Das Lied drückt alles aus, wenn man verliebt ist“, sagt er.
Auch für die Band Seeside ist alles viel zu schön, um wahr zu sein. Die Musiker aus Greifswald haben den bundesweiten „Band-Contest inklusiv“ gewonnen. Sie stehen nicht nur im Vorprogramm der Schlagerkönigin auf der großen Bühne in Großaspach – sondern haben außerdem 10 000 Euro Preisgeld aus den Händen von Uwe Burkert, dem Vorstandsvorsitzenden der KSK Waiblingen, Landrat Richard Sigel und der Schwäbischen Waldfee Michelle Fuchs bekommen.