Im spanischen Tal der Gefallenen steht die monumentale Kirche, in der das Grabmal des Diktators Franco liegt. Foto: dpa

Seit die spanische Regierung angekündigt hat, das Grabmal des früheren Diktators schließen zu wollen, pilgern die Massen dorthin. Dabei ist der Erinnerungsort gespickt mit Lügen.

Spanien - Unten im Valle de los Caídos herrscht schlechte Laune. Vor dem Kassenhäuschen schiebt sich von der Landstraße her eine Autoschlange so langsam voran, dass manchen die Nerven durchgehen. Keiner will den anderen einfädeln lassen. Die Wartenden wollen endlich das Grabmal des früheren spanischen Diktators Francisco Franco sehen. Die Ticketverkäuferin treibt zur Eile: Der Altarraum oben in der Kirche, wo Franco beerdigt liegt, sei ab 12.30 Uhr für anderthalb Stunden gesperrt – „wegen einer religiösen Feier“. Also nichts wie hoch die letzten fünf Kilometer durch den durchsonnten Kiefernwald, bis endlich die Basilika auftaucht. Ein erhebender Anblick. Oder ein niederschmetternder. Je nach Betrachter.