Klaus Lang (links) und Alt-OB Manfred Rommel bei Langs Verabschiedung aus dem Bürgermeisteramt. Foto: Ili Kraufmann

Am 7. November jährt sich der Todestag von Manfred Rommel. Doch seine Partei, die CDU, sieht die Bedeutung des Stuttgarter Ehrenbürgers ausreichend gewürdigt – ungeachtet eines neuen Vorstoßes eines langjährigen Rommel-Weggefährten.

Stuttgart - Am kommenden Dienstag jährt sich der Todestagdes langjährigen Stuttgarter Rathauschefs Manfred Rommel zum vierten Mal. Doch noch immer harren Freunde und Angehörige des über die Parteigrenzen hinaus geschätzten CDU-Politikers einer angemessenen Ehrung im Straßenbild der Stadt. Der langjährige Wegbegleiter und Freund Manfred Rommels, Ex-Finanzbürgermeister Klaus Lang, hat nun in einem Brief an die Ratsfraktionen an die Politik appelliert, noch zu Lebzeiten von Rommels Ehefrau Liselotte (88) einen Platz oder eine Straße nach dem unkonventionellen und für seine Lebensweisheiten geschätzten OB zu benennen.

 

„Ähnlich lange musste keiner der sechs letzten Vorgänger im Amt auf eine Ehrung durch eine Straßen-/Platzbenennung warten. Dabei weist Rommel nach Arnulf Klett die längste Amtszeit auf. Ich denke, es ist auch nicht übertrieben, wenn man feststellt, dass Manfred Rommel in der Reihe der großen und bedeutenden Oberbürgermeister unserer Stadt einen ganz vorderen und herausragenden Platz einnimmt“, so Lang mit kaum verhaltenem Unmut.

Der Manfred-Rommel-Flughafen ist kaum einem Passagier präsent

Bisher hält die Landeshauptstadt die Erinnerung an den verstorbenen Alt-OB mit einem von OB Fritz Kuhn (Grüne) ins Leben gerufenen Manfred-Rommel-Stipendium sowie mit der Benennung des Flughafens nach dem Ex-Rathauschef wach. Letzteres allerdings ist kaum einem Passgier bewusst: Die Airport-Chefs gehen mit dem Andenken an den Flughafen-Förderer Rommel eher stiefmütterlich um. Auf Werbetafeln werden zwar Rommels Bücher zum Kauf angepriesen, was aber weniger dem Gedenken geschuldet ist als dem Bemühen, den Umsatz der Airport-Buchhandlungen anzukurbeln. Weder beim Abflug noch bei der Landung erfahren die Fluggäste, dass sie am Manfred-Rommel-Flughafen sind.

Er verkenne nicht, schreibt Lang, dass Rommel als Namensgeber des Flughafens („liegt nur zum kleinsten Teil auf Stuttgarter Gemarkung“) und mit dem Stipendium eine gebührende Ehrung erfahren habe: „Unabhängig davon sollte die Erinnerung an den allseits geschätzten Alt-Oberbürgermeister und Ehrenbürger in geeigneter und angemessener Form verankert werden wie bei allen seinen Amtsvorgängern.“

CDU sieht keinen weiteren Handlungsbedarf

Auch wenn der Brief an alle Ratsfraktionen adressiert ist, gilt der Vorstoß doch in besonderem Maße der CDU, die sehr schnell mit der Forderung vorpreschte, einen Abschnitt der Heilbronner Straße nach dem verstorbenen CDU-Altkanzler, dem Pfälzer Helmut Kohl, benennen zu lassen. Rommels Partei hat dagegen trotz mehrfacher Intervention Langs bisher keinen Antrag gestellt, etwa den Kleinen Schlossplatz oder einen anderen repräsentativen Ort in der Stadt mit dem Namenszusatz Manfred Rommel zu versehen – auch wenn sie dies in voreilig versandten und dann wieder zurückgezogenen Pressemitteilungen schon mal verkündet hat. Der CDU-Fraktionschef Alexander Kotz sieht jedoch in dieser Angelegenheit weiterhin keinen Handlungsbedarf: „Wir halten die Kombination Flughafen und Stipendium für angemessen und ausreichend.“ Er wünsche sich aber, so Kotz, dass der Airport auf den Fildern dem Andenken an Rommel „einen breiteren Raum einräumt“.

Klaus Lang hält es dagegen für allerhöchste Zeit, Rommels Namen nicht nur auf den Fildern, sondern auch in der Stadt einen angemessenen Rang zu verleihen. Er bittet daher den Rat, „möglichst zeitnah“ einen Beschluss über die Benennung eines repräsentativen Orts zu fassen.