Auf den Gassenlauf (links) und das CobbleHoppel müssen die Marbacher dieses Jahr verzichten. Foto: Archiv (avanti)

Für den mz3athlon arbeiten die Veranstalter momentan an einem umsetzbaren Hygienekonzept.

Marbach - Wer mit Achim Seiter auf Facebook oder Instagram befreundet ist, dem begegnet in diesen Wochen und Monaten immer wieder dieses eine Statement: „Covid19 crashed my do‘s. But neverever what I love.“ Auf Deutsch so viel wie: „Covid19 hat meine Pläne zerstört, es wird aber niemals das zerstören, was ich liebe!“ Und dazu postet Seiter stets ein Bild von sich an einem Ort, an dem er eigentlich an diesem Tag bei einer Veranstaltung gewesen wäre – ob als Organisator oder Moderator. Zuletzt bekam die Facebook-Gemeinde am Freitag ein Foto von ihm am Wunnebad in Winnenden zu sehen, wo an diesem Tag eigentlich der Schultriathlon geplant war.

Es dürfte jetzt schon sicher sein, dass am 12. September ein Foto von Achim Seiter auf der Marbacher Schillerhöhe online geht, verbunden mit dem immer gleichen Statement. Denn dort war der Start für den Gassenlauf geplant – bis vergangenen Dienstag. Da fiel die Entscheidung: „Der Gassenlauf findet nicht statt“, stellt Seiter klar. Zwar sei man bei diesem Lauf unter der Marke von 500 Teilnehmern. „Aber die Frage ist dann, was mit den Zuschauern ist. Wir haben beim Gassenlauf erfahrungsgemäß sehr viele Nachmelder. Das wäre nicht zu handeln. Und ich muss auch an die Gesundheit der Helfer denken“, zählt der Mitorganisator die Gründe auf und ergänzt: „Es gibt ja für jede Veranstaltung einen Hygienebeauftragten. Den muss man benennen, der ist dann im Zweifelsfall verantwortlich. Und was ist, wenn was schiefgeht? Dann bin ich der Tönnies vom Bottwartal!“

Eine weitere Hiobsbotschaft hat Achim Seiter auch gleich im Gepäck: „Auch das CobbleHoppel fällt dieses Jahr aus!“ Das Bergsprint-Radrennen vom Marbacher Cottaplatz hinauf zum Torturm war wie seit 2012 gewohnt am 3. Oktober geplant. Dieses Jahr sollte es wieder eine Abendveranstaltung unter dem Motto „Put on the red light“ werden. Zwar bewegt sich die Teilnehmerzahl bei diesem Spektakel immer unter hundert. Aber das CobbleHoppel lebe einfach von den Zuschauern, die dicht gedrängt nah an der Strecke stehen. „Bei der Menge sehen wir da keine Chance“, stellt Seiter klar. Und so muss man kein Prophet sein, um vorherzusagen, von welchem Ort er am Tag der Deutschen Einheit ein Foto auf Facebook und Instagram posten wird.

Etwas anders sieht es für den 13. September aus. Hier hat Achim Seiter nach wie vor die Hoffnung, dass er nicht vor einem leeren Steinheimer Riedstadion posieren muss, wie das am 10. Mai der Fall war. Da hätte ursprünglich der mz3athlon stattfinden sollen. Der war frühzeitig auf den 13. September verschoben worden. Doch klar ist: Ein „normaler“ mz3athlon wird es nicht. Seiter und seine Mitstreiter arbeiten an einem passenden Konzept. „Zunächst einmal müssen wir klären, ob wir das Wellarium fürs Schwimmen nutzen können. Da würden wir dann einzeln nacheinander starten lassen. In einer Vormittagsschicht könnten wir 240 Starter unterbringen“, erklärt Seiter. So ein Einzelstart sei beim Triathlon nicht ungewöhnlich. Doch damit allein sei es nicht getan. „Es muss ein Hygienekonzept erstellt werden. Wir müssen klären, welche Streckenabschnitte der Rad- und Laufstrecke abgesperrt werden müssen und wo wir Zuschauer zulassen“, zählt Seiter auf. „Und nicht zuletzt müssen wir auch schauen, ob das Ganze bei nur 240 Teilnehmern auch wirtschaftlich Sinn macht.“ Klar ist: Sollte es am 13. September einen mz3athlon geben, werden sich die Teilnehmer komplett neu anmelden müssen. Die ursprünglichen Meldungen für den mz3athlon 2020, der ja bereits nach zwei Wochen ausgebucht war, bleiben für 2021 gültig. Doch zunächst hofft Achim Seiter noch auf 2020: „Abgesagt ist eine Veranstaltung immer schnell. Wir versuchen aber, es irgendwie hinzubekommen.“