Ein 60-jähriger Lehrer muss sich bald vor dem Amtsgericht Aschaffenburg verantworten, weil er heimlich Kolleginnen auf der Toilette gefilmt und kinderpornografisches Material besessen hat. Die Hintergründe.
Weil er heimlich Kolleginnen auf der Toilette gefilmt und kinderpornografisches Material besessen hat, muss sich ein 60-jähriger Lehrer vermutlich bald vor dem Amtsgericht Aschaffenburg verantworten. Wie die Zentralstelle Cybercrime bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Donnerstag mitteilte, hat die Behörde am 4. Oktober Anklage gegen den Mann aus dem Kreis Aschaffenburg erhoben. Das Schöffengericht des Amtsgerichts müsse nun über die Zulassung der Anklage entscheiden, hieß es weiter.
Konkret wird dem Mann vorgeworfen, zwischen Dezember 2018 bis Januar 2020 in einer Personal-Toilette seiner Schule ein Aufnahmegerät versteckt zu haben. Die Einstellung der Videokamera soll dabei von ihm so gewählt worden sein, dass es möglich war, die Benutzerinnen beim Toilettengang zu filmen. Entsprechende Filmaufnahmen soll der Angeschuldigte von zwei Kolleginnen gefertigt haben. Die Generalstaatsanwaltschaft hat in diesen Fällen das besondere öffentliche Interesse an der Strafverfolgung bejaht.
Mitteilung eines US-amerikanischen Online-Dienstes
Auf den Mann aufmerksam geworden waren die Ermittler aufgrund der Mitteilung eines US-amerikanischen Online-Dienstes. Demnach soll der Beschuldigte auch kinderpornografisches Material aus dem Netz gezogen haben. Bei einer Wohnungsdurchsuchung im April 2022 stellten die Beamten mehrere Geräte sicher. Weil der Mann zu den Vorwürfen schweige und seine Kennwörter nicht preisgegeben habe, mussten die Datenträger erst aufwendig entschlüsselt werden, sagte ein Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Nach epd-Informationen wurde der Mann nach der Durchsuchungsaktion vor rund eineinhalb Jahren vom Dienst freigestellt.