Durch dieses Tor 7 soll der Autofahrer gerast sein und die Schranke durchbrochen haben. Foto: Jan-Philipp Schlecht

Der Fahrer eines VW-Busses hat am Samstag die Schranke von Tor 7 des Sindelfinger Daimler-Werks durchbrochen und soll danach mit bis zu 100 Stundenkilometer durchs Werksgelände gerast sein.

Sindelfingen - Der Fahrer eines VW-Busses hat am Samstag kurz nach 13 Uhr die Schranke von Tor 7 des Sindelfinger Daimler-Werks durchbrochen und ist anschließend übers Werksgelände gerast. Nach Augenzeugenberichten soll der Amokfahrer in einem grün-weißen T 4 mit bis zu 100 Stundenkilometer unterwegs gewesen sein.

Die Polizei bestätigt einen Einsatz auf dem Daimler-Gelände, macht aber zum Sachverhalt keine weiteren Angaben. „Die Staatsanwaltschaft am Montag dazu Mitteilung machen“, sagte die zuständige Ludwigsburger Polizei am Sonntag auf Anfrage.

Alle Mitarbeiter sollen sich verbarrikadieren

Werksbeschäftigte, die am Samstag gearbeitet haben, haben ihre Beobachtungen rasch in Facebook gepostet. Eine solche Stimme etwa schreibt, dass der Werkschutz kurz vor 14 Uhr angerufen und gesagt habe, man solle sich im Gebäude „verbarrikadieren“. Ein Amokfahrer sei „durch die Schranke“ und rase durch das Werk. Man wisse nicht, ob er bewaffnet sei. „15 Minuten später kam dann der Anruf, wir dürfen wieder aus den Büros und Gebäuden. Bin dann mit meinem Arbeitskollegen Richtung 3/10 gefahren, und dort hat man den VW T-Bus gesehen.“ Der Wagen sei auf eine Verkehrsinsel aufgefahren, mehrere Polizeiautos und Krankenwagen seien vor Ort, ebenso sei der Amokfahrer dort.

Polizist soll Schuss abgefeuert haben

Fotos und Videos von Zeugen zeigen, wie sich Polizisten kniend über eine am Boden liegende Person beugen. Dem Bericht eines anderen Beschäftigten zufolge sei „ein Typ wie ein Verrückter im Werk rumgeheizt. Vor dem Werkschutz ist er abgehauen, dann vor der Halle 3/10 auf eine S-Klasse draufgefahren“. Dann sei die Polizei gekommen, der Unbekannte habe ein Messer gezogen, worauf ihn ein Beamte mit einem Schuss niedergestreckt habe. Inwieweit diese Beobachtungen zutreffen, ist zurzeit allerdings noch nicht bestätigt.

An anderer Stelle in sozialen Medien ist von einem Schuss ins Bein des Amokfahrers die Rede, der zudem Poller umgefahren haben soll. Der Mann sei festgenommen worden. Ob der Mann mit dem Werk in Sindelfingen etwas zu tun hat, ist bislang unbekannt. Ein Sprecher des Unternehmens äußerte gegenüber der „Bild“-Zeitung, dass man froh sei, dass keine Mitarbeiter des Unternehmens verletzt worden seien.