Ungewohnt, der Look von Taylor Swift. Die Country-Lerche kam mit Pony und geglätteten Haaren. Die 20-Jährige sahnte in der Kategorie beste Country-Sängerin ab. Foto: AP

In L.A. ist immer Sommer: Also bibberten die Stars lieber, als auf den Wow-Look zu verzichten.

Los Angeles - Trotz der ungewöhnlich kühlen Temperaturen in Los Angeles wollten die Stars bei den American Music Awards (AMA) nicht auf freizügige Roben verzichten. Miley Cyrus trotzte der Kälte und präsentierte sich in einem kurzen, schulterfreien Kleid mit Schleppe. Avril Lavigne wählte ein Minikleid mit geometrischem Muster.

John Legend wählte einen Anzug und fror trotz seines Sakkos. „Es ist kalt hier draußen“, erklärte er. Katy Perry passte sich der Witterung an und zog zumindest zwischen den Interviews einen Mantel an.

Justin Bieber schreibt Musikgeschichte

Während die einen froren, machte Justin Bieber Musikgeschichte: Als jüngster Sänger hat der Teenie-Star bei den American Music Awards (AMA) die begehrte „Künstler des Jahres“-Trophäe gewonnen - und noch drei weitere Preise abgeräumt. „Ich komme aus dem Grinsen nicht mehr raus, das ist total verblüffend“, strahlte der kanadische Teenie-Star auf der Bühne des Nokia Theatre in Los Angeles, wo er in der Nacht zum Montag vier Trophäen einsammelte.

In der Top-Sparte „Künstler des Jahres" triumphierte der 16 Jahre alte Blondschopf über Superstars wie Lady Gaga, Eminem, Ke$ha und Katy Perry als jüngster Gewinner in der 38- jährigen Geschichte der AMA-Musikpreisverleihung. Bieber holte zudem die Pop/Rock-Preise als bester Sänger und für das beste Album („My World 2.0“) sowie den Sonderpreis als Nachwuchskünstler.

„Ich komme aus der kleinsten Stadt der Welt, etwa 30.000 Einwohner“, stammelte Bieber, der im kanadischen Stratford groß wurde. „Ich hätte nie gedacht, dass dies möglich ist“. Er dankte Gott, seinen Eltern und dem „King of Pop“, denn „ohne Michael Jackson wäre keiner von uns hier“, so Bieber.

Bieber dankt "Freund und Mentor" Usher

Am Ende holte er Usher auf die Bühne und fiel seinem „Mentor“ und „Freund“ in die Arme. Biebers Karriere begann mit selbst gemachten YouTube-Videos, die R&B-Künstler Usher begeistert anklickte, seinen Zögling fortan produzierte und ihn zum internationalem Teenie-Idol mit einer millionenfachen Fangemeinde machte.

Usher war dreimal nominiert, er konnte sich mit zwei Preisen trösten, als bester Soul/R&B-Sänger und für das Album „Raymond v. Raymond“. Eminem und Lady Antebellum waren mit je fünf Nominierungen als Favoriten ins Rennen gegangen. Der Rapper gewann in der Rap/HipHop-Sparte als bester Sänger und für das beste Album („Recovery“), das Country-Trio holte die Trophäe als beste Country- Band.

Lady Gaga schlug Pop-Rapperin Ke$ha und die frisch verheiratete Katy Perry in der Sparte beliebteste Pop-Sängerin. Einen schlagzeilenträchtigen Gaga-Auftritt gab es aber nicht, die Sängerin tourt gerade durch Europa.

Stattdessen schockte Ke$ha mit Helm und bizarrer Leuchtbrille, Rihanna mit feuerroten Haaren und die normalerweise lockige Taylor Swift mit einer coolen Glatthaar-Frisur.

Schwangere Pink legt heiße Sohle hin

Die schwangere Pink legte einen fetzigen Auftritt hin, Miley Cyrus, die am Dienstag ihren 18. Geburtstag feiert, sang inbrünstig von „Forgiveness and Love“.

Während Rihanna zur besten R&B-Sängerin gekürt wurde, nahm Swift die Trophäe als beste Country-Sängerin mit nach Hause. Im vorigen Jahr hatte die Pop-Country-Queen gleich fünf Preise abgesahnt, darunter die Top-Auszeichnung als „Künstler des Jahres“, die jetzt an Bieber ging.

Die nach den Grammys begehrtesten US-Musikpreise werden von der amerikanischen Schallplattenindustrie gestiftet. Die Nominierungen sind vom Verkaufserfolg abhängig, die Gewinner werden durch die Stimmabgabe von Musikfans ermittelt. Bieber kann sich auf seine Fangemeinde offensichtlich verlassen: Er hat mehr als 15 Millionen Facebook-Freunde und unterhält etwa 6 Millionen Twitter-Anhänger mit täglichen Botschaften.