In den Bezirken unter dem Fernsehturm gibt es auf sechs von zehn Friedhöfen bereits alternative Bestattungsformen. Künftig sollen es noch mehr werden. Die Rasen- und Baumgräber erfordern weniger Pflege durch die Angehörigen und werden immer beliebter.
Filder - Das Grab eines Angehörigen zu pflegen, kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Im Sommer verwelken die Blumen sehr schnell, im Winter muss etwas her, das den Bodenfrost übersteht. Für Menschen, die in einer anderen Stadt leben oder wenig Zeit haben, bleibt oft nur eine Friedhofsgärtnerei als Lösung. Gräber, die wenig Pflege benötigen, sind deshalb immer gefragter. Diese sogenannten alternativen Grabarten sind inzwischen auf vielen der 41 städtischen Friedhöfe in der Landeshauptstadt zu finden.
„Spätestens Anfang 2018 bieten 27 der 41 städtischen Friedhöfe alternative Grabarten an“, sagt Harald Aust vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Im Laufe dieses Jahres soll das Angebot an pflegeleichten Gräbern auf vielen Friedhöfen erweitert werden. Als alternative Grabarten zählen etwa Rasen- und Baumgräber oder Gemeinschaftsgrabanlagen. Der Gemeinderat hat jüngst beschlossen, dass das Angebot an diesen Gräbern erweitert werden soll, da sie gut angenommen werden und zu einem grünen Landschaftsbild beitragen.
In den Bezirken wächst die Zahl der Baumgräber
In den Bezirken unterm Fernsehturm gibt es auf sechs von zehn Friedhöfen bereits Baum-, Rasen- oder Gemeinschaftsgräber. Seit Januar bietet der Friedhof Birkach 25 und der Friedhof Plieningen 40 Rasengräber an. Auf einem solchen Grab wird nach der Beisetzung Rasen gesät, der sehr pflegeleicht ist. Die Angehörigen haben die Möglichkeit, eine Grabplatte als Kennzeichnung auf den Rasen zu legen. Zudem soll es von Juli an 105 neue Rasengräber auf dem Dornhaldenfriedhof geben.
Der Neue Friedhof Degerloch bietet seit dem vergangenen Jahr 50 Baumgräber an. Im Juli kommen dort 70 neue Rasengräber hinzu, Gemeinschaftsgrabanlagen sind in Vorbereitung. Auf dem Waldfriedhof gibt es schon seit 2005 knapp 1500 Baumgräber. Die Vorlage des Gemeinderats sieht bei Bedarf eine Erweiterung vor, Gemeinschaftsgrabanlagen sind ebenfalls in Planung. Der Ostfilderfriedhof bekommt im Juli 40 Rasengräber, Baumgräber gibt es dort seit vergangenem Jahr. Auch dort kann der Bestand bei Bedarf vergrößert werden.
Nicht alle Friedhöfe sind für diese Grabarten geeignet
Ob alternative Grabarten in Zukunft auch auf dem Alten Friedhof Degerloch und den Friedhöfen Heumaden, Riedenberg und Sillenbuch angeboten werden können, muss noch geprüft werden. „Wir müssen gucken, ob es dort genügend Freiflächen und geeignete Bäume gibt“, erläutert Harald Aust vom städtischen Garten-, Friedhofs- und Forstamt. Da für dieses Jahr aber bereits viele Änderungen geplant sind, kann dies frühestens für das Jahr 2018 geprüft werden.
Insgesamt sollen möglichst viele Friedhöfe mit alternativen Grabarten ausgestattet werden. „Das ganze Programm wird sich zwei bis drei Jahre strecken“, sagt Aust, „es wäre wünschenswert, das auf allen Friedhöfen anbieten zu können“. Doch auf manchen gebe es einfach nicht genügend Platz dafür.