Alexis Hart (links) und ihre Teamkolleginnen hatten mit dem VC Wiesbaden eine harte Nuss zu knacken. Foto: Baumann

Die Stuttgarter Volleyballerinnen müssen mächtig kämpfen damit der Saisonauftakt in der Bundesliga nicht im Frust endet und feiern einen 3:2-Zittersieg gegen den VC Wiesbaden.

Die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart haben der komplizierten Vorbereitung mit nur drei Tagen mit dem kompletten Kader im ersten Saisonspiel gegen den VC Wiesbaden Tribut zollen müssen. Die Mannschaft des neuen Trainers Konstantin Bitter bezwang den VC Wiesbaden vor 1988 Zuschauern in der Scharrena am Freitagabend mit nach einem nervenaufreibenden Krimi knapp mit 3:2 (20:25,25:17, 21:25, 25:23, 17:15). „Ich wusste, dass es nicht einfach wird, aber ich hätte nicht erwartet, dass wir so einen Stress kriegen. Zum Glück haben wir am Ende über den Kampf einen Weg ins Spiel gefunden“, sagte Bitter.

Viel Chaos im Stuttgarter Spiel

Der Coach brachte mit Kayla Haneline, Monique Strubbe und Zuspielerin Corina Glaab drei Neuzugänge in der Startformation. „Ich wollte an den Rhythmus von unserem letzten Vorbereitungsspiel gegen Mulhouse anknüpfen“, begründete er dies. Zwar sorgte Alexis Hart dafür, dass der erste Punkt der neuen Saison nach Stuttgart ging, doch anschließend zeigte sich ein großer Unterschied zwischen einem eingespielten Team aus Wiesbaden und den Gastgeberinnen, denen zahlreiche Fehler unterliefen. „Unser Spiel war in fast allen Bereichen total chaotisch“, räumte Libera Roosa Koskelo unumwunden ein.

Mit Bongaerts und Knollema kommt die Wende

Beim Stand von 10:19 reagierte Coach Bitter und brachte Zuspielerin Britt Bongaerts und Jolien Knollema, die beide dem Spiel im weiteren Verlauf ihren Stempel aufdrücken sollten. Der erste Satz ging dennoch mit 20:25 an Wiesbaden. Im zweiten Satz lag Stuttgart zu Beginn auch wieder zurück, kam aber am Ende des Durchgangs durch Knollema (18 Punkte) und Krystal Rivers (27), die häufig in schwierigen Situationen punktete, zum Satzgewinn. Im dritten und vierten Durchgang startete Allianz MTV wieder mit Fehlern und musste stets einem Rückstand hinterherlaufen. Der dritte Satz ging an die Hessinnen, im vierten hatte Stuttgart das bessere Ende für sich. Der fünfte Satz entwickelte sich zum Krimi: Stuttgart erarbeitete sich eine 7:5-Führung, lag dann mit 7:10 zurück, hatte Matchball gegen sich, um am Ende nach mehr als zweistündiger Spielzeit mit 17:15 in Jubeltänze ausbrechen zu können.

Erstaunlich war, wie stark der VC Wiesbaden aufspielte – denn auch die Vorbereitung war nicht einfach. Erst am Morgen des Spieltags bekam der Verein die Lizenz unter Auflagen erteilt. „Wir haben einfach versucht, den Fokus auf den Sport zu legen, auch wenn das nicht immer leicht war“, meinte VC-Coach Benedikt Frank.

Lizenz für alle Clubs

Auflagen
Kurz vor dem Saisonstart hat die Volleyball-Bundesliga (VBL) ihr Lizenzierungsverfahren abgeschlossen. Demnach erhalten alle 22 Vereine die Spielberechtigung, allein von den zehn Frauenteams müssen aber sieben Auflagen erfüllen.

Prüfung
Noch nicht berücksichtigt wurden dabei die Ermittlungen von Finanzamt und Staatsanwaltschaft im Fall SC Potsdam. Es geht dort um den Verdacht, dass Steuern und Sozialabgaben nicht ordnungsgemäß abgeführt worden sind.