Alexander Zverev steht im Halbfinale von Halle. Foto: AFP/CARMEN JASPERSEN

Alexander Zverev beweist beim ATP-Turnier in Halle/Westfalen, dass sein Aufschwung kein Strohfeuer war. Der Olympiasieger steht im Halbfinale des Rasenturniers.

Alexander Zverev schrie nach fast zwei Stunden harter Arbeit seine Freude heraus und ließ sich vom Publikum in Halle feiern: Der Tennis-Olympiasieger steht nach einer weitgehend überzeugenden Vorstellung zum dritten Mal im Halbfinale des Rasenturniers. Der 26-Jährige, der 2016 und 2017 bei dem ATP-Event das Finale erreicht hatte, bezwang am Freitag den Chilenen Nicolas Jarry 7:5, 6:3 und bewies zehn Tage vor dem Start von Wimbledon erneut seinen spürbaren Formanstieg.

„Es ist großartig, dass ich so weiterspiele wie in Paris, aber es gibt noch einige Dinge zu verbessern“, sagte Zverev, der auf Sand in Roland Garros das Halbfinale erreicht hatte.

Zverev trifft im Halbfinale auf Bublik

Aufschläge schneller als 220 Stundenkilometer, kaum vermeidbare Fehler und eine mentale Widerstandskraft in kniffligen Matchphasen - Zverev bewies, dass der Aufschwung von den French Open kein Strohfeuer war. Er wird Selbstvertrauen mitnehmen zum Rasenklassiker in London (ab 3. Juli), den er im vergangenen Jahr nach seiner schweren Knöchelverletzung verpasst hatte. 

Im Kampf ums Endspiel von Halle trifft Zverev am Samstag auf Alexander Bublik aus Kasachstan, der im Achtelfinale die deutsche Nummer eins Jan-Lennard Struff (Warstein) ausgeschaltet hatte. Gegen Jarry hatte Zverev erst Ende Mai im Halbfinale des Sandplatzturniers in Genf eine glatte Niederlage einstecken müssen, diesmal setzte er sich trotz einigen Mühen am Schluss durch und zog im Ranking wieder an Struff vorbei.

Jarry sei „sehr gefährlich auf Rasen“, sagte Zverev, immerhin habe der Chilene den Griechen Stefanos Tsitsipas und damit „einen der besten Spieler der Welt“ bezwungen. Die Nervosität am Ende der Partie sei doch „menschlich“, sagte Zverev über den kleinen Wackler in der Schlussphase nach einer überwiegend souveränen Partie.

Aufatmen kann derweil Jule Niemeier

Im ersten Satz hatte er sich gegen den in der Weltrangliste nur sechs Plätze hinter ihm eingeordneten Gegner noch sehr fokussiert gezeigt. Zverev gestattete Jarry mit starken Aufschlägen nicht einen Breakball und schlug zielstrebig zu, als sich nach knapp einer Stunde die Chance bot. Im zweiten Durchgang schnappte sich Zverev schnell ein Break. Beim Stand von 4:2 leistete er sich noch eine Schwächephase, die Jarry aber nicht nutzen konnte.

Aufatmen konnte derweil Jule Niemeier, deren Verletzung aus dem Achtelfinale von Berlin sich nicht als schwerwiegend erwies. „Jule wird in den kommenden Tagen in Regensburg therapiert. Wir werden die Entwicklung beobachten und dementsprechend dann in das Tennistraining einsteigen“, teilte Niemeiers Team nach dem schmerzhaften Sturz auf SID-Anfrage mit: „Wir planen aktuell mit dem Heimturnier in Bad Homburg als Vorbereitung auf Wimbledon.“