Pfarrer Jochen Keltsch sowie Ulrike Blum und Wolfgang Sperber vom Kunstverein präsentieren Werke von Simon Dittrich. Foto: Horst Rudel

Einmal im Jahr zieht es Kunstliebhaber auf den Schurwald. Gezeigt werden diesmal Werke des Malers und Grafikers Simon Dittrich. Zu sehen bekommen die Besucher Landschaften, aber auch Stadtansichten, Menschen oder Tierkreiszeichen.

Aichwald - Das Evangelische Gemeindehaus in Aichwald-Aichschieß wird vom 11. bis zum 20. November zur Galerie. Jeweils an den Wochenenden werden dort mehr als 70 Radierungen und Serigrafien des Malers und Grafikers Simon Dittrich gezeigt. Der Stuttgarter Künstler hat sich nicht lange bitten lassen, auf dem Schurwald auszustellen.

Kunst auf dem Land abseits der städtischen Kulturtempel

Ihm gefällt, dass der Verein Aichwalder Kunsttage mit der Ausstellung einen guten Zweck verfolgt. So soll mit dem Erlös aus dem Verkauf der Bilder die kirchliche Jugendarbeit unterstützt werden. Davon abgesehen hat es für Simon Dittrich einen besonderen Reiz, abseits städtischer Kulturtempel Kunstwerke aufs Land zu bringen.

„Auch auf dem Dorf sollte Kunst gezeigt werden“, ist er überzeugt. „Kunst ist etwas, was nicht nur die Elite angeht“, betont die Vereinsvorsitzende Ulrike Blum. Die besondere Atmosphäre der Aichwalder Ausstellungen sei, dass sowohl die typischen Galeriebesucher aus der ganzen Region kämen, aber zusätzlich viele Menschen, die vor Ort leben und deren Interesse für Kunst die Ausstellungen weckten. „Dass Kunst ins Dorf kommt, hat einfach Charme“, sagt der evangelische Pfarrer von Aichwald, Jochen Keltsch.

Raum für Begegnung und Auseinandersetzung

In einem Gemeindehaus und damit unter ganz anderen Bedingungen als in einer Galerie auszustellen, stört Simon Dittrich nicht. „Ich habe gerne Umgang mit Menschen, und freue mich auf die Gespräche mit den Besuchern.“ Deshalb werde er auch an beiden Ausstellungs-Wochenenden in Aichwald sein. Zu sehen bekommen die Ausstellungsbesucher in diesem Jahr auf Kupferplatten gedruckte grafische Blätter, die Landschaften, aber auch Stadtansichten, Personen oder Tierkreiszeichen zeigen. Zudem seien satirische Motive dabei, verrät Dittrich. . Pfarrer Keltsch ist es wichtig, „dass hier ein Raum für Begegnung und die Auseinandersetzung mit Fragen von Leben und Glauben entsteht und Menschen sich engagieren.“

Die Ausstellung wird am Freitag, 11. November, um 18 Uhr eröffnet. Bei der Vernissage führt der Kuns tdozent Kurt Grunow durch die Schau. Im Gottesdienst am 13. November um 9.30 Uhr in der Kirche in Krummhardt und 10.40 Uhr in Aichschieß greift Pfarrer Keltsch in der Predigt ein Werk von Simon Dittrich auf. Die Ausstellung im Evangelischen Gemeindehaus ist samstags jeweils von 14 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung (07 11/36 50 563) geöffnet.

Neuer Verein verleiht den Kunsttagen Rückenwind

Gründung
Die Kunsttage knüpfen an die Ausstellungen der Reihe „Im Spiegel der Bilder“ an, die zwischen 2004 und 2012 viele Besucher auf den Schurwald lockten. Nach dem Tod des Initiators Frieder Gadesmann wagte ein neues Organisationsteam 2015 einen Neuanfang. Kürzlich wurde der Verein Aichwalder Kunsttage gegründet.

Vereinsleben
Seither wird die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt. 25 Mitglieder zählt der Verein, zudem können die Ausstellungsmacher auf bis zu 60 Helfer zählen. Die Jahresausstellung ist indes nicht alles. Darüber hinaus trifft sich der Verein auch zu Ausflügen in Ateliers und Museen und zu regelmäßigen Gesprächen über Fragen der Kunst.

Wohltätigkeit
Die Jahresausstellungen des Vereins Aichwalder Kunsttage ist mit einem sozialen Anliegen gekoppelt. Die Erlöse kommen seit jeher einem karitativen Zweck zu Gute. Simon Dittrich stellt dafür zwei signierte Originalradierungen zur Verfügung. Sie können mit dem Ausstellungskatalog erworben werden.