Ein hoher Beamter aus Thüringens Umweltministerium, der in Afrika einen Elefanten erschossen und damit geprahlt haben soll, hat einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen. (Symbolbild) Foto: dpa

Ein Beamter aus dem thüringischen Umweltministerium soll in Afrika einen sieben Meter langen Elefanten erschossen haben. Die Opposition fordert Konsequenzen.

Ein Beamter aus dem thüringischen Umweltministerium soll in Afrika einen sieben Meter langen Elefanten erschossen haben. Die Opposition fordert Konsequenzen.

Erfurt - Ein Naturschützer auf Großwildjagd? Ein hoher Beamter aus Thüringens Umweltministerium, der in Afrika einen Elefanten erschossen und damit geprahlt haben soll, hat einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen. Die Partei Die Linke forderte dienstrechtliche Konsequenzen nach dem angeblichen Abschuss in Botsuana. Für einen prahlenden Trophäenjäger dürfe es „keinen Artenschutz“ geben, erklärte Fraktionschef Bodo Ramelow am Sonntag in Erfurt. Ähnlich hatten bereits die Thüringer Grünen reagiert. Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) wollte sich dazu bisher nicht äußern.

Fotos, die angeblich den Beamten posierend bei dem toten Tier zeigen, wurden Medien anonym zugespielt. Angehängt ist ein Schreiben, das zu den Fotos gehören soll: „Anbei Bilder von „meinem“ Elefanten, den ich am 6.12.2013 in Botswana erlegen konnte. Der Elefant war von der Rüssel bis zur Schwanzspitze 7,24 m lang. [...] Ich bin wirklich froh, dass alles erfolgreich und mit dem unabdingbar notwendigen Jagdglück geendet hat.“ Das thüringische Landesumweltministerium ist unter anderem für Artenschutz zuständig.

Ramelow will den Großwildjäger zum Thema im Thüringer Landtag machen

Ramelow will den Großwildjäger, der 2013 eine legale Abschusslizenz der Behörden in Botsuana gehabt haben soll, zum Thema im Thüringer Landtag machen. Wenn Reinholz nicht reagiere, werde die Linke beantragen, den Vorgang auf die Tagesordnung der Landtagssitzung im Februar zu setzen.

Der Mann sei nach Veröffentlichung der Fotos, die per Mail im Ministerium kursiert haben sollen, als Zentralabteilungsleiter im Umweltministerium nicht haltbar, erklärte Ramelow. Grund sei sein „instinktloses außerdienstliche Verhalten“, selbst wenn er bei der Elefantenjagd nicht gegen Recht und Gesetz verstoßen habe.

Botsuana will nach Ankündigung seines Fremdenverkehrsamtes 2014 keine Jagdlizenzen mehr für Touristen ausstellen. Aus Ministeriumskreisen hieß es, beamtenrechtlich sei dem Mann kaum beizukommen. Für eine Versetzung beispielsweise in eine dem Ministerium nachgeordnete Behörde komme er wegen seiner hohen Besoldungsgruppe kaum infrage.