Vor zwei Jahren verließ der Westen überstürzt Afghanistan. Doch Deutschland darf dem Land nicht den Rücken kehren, meint Hauptstadtkorrespondent Tobias Heimbach.
Es ist zwei Jahre her, dass der Westen Afghanistan verließ. Soldaten und Diplomaten aus Großbritannien, Deutschland und den USA sprangen hastig in die Transportmaschinen am Kabuler Flughafen, sie flogen ab, so schnell sie konnten. Die Hoffnungen, die man mit diesem Einsatz einmal verbunden hatte, waren gescheitert. Es gelang nicht, einen stabilen demokratischen Staat zu errichten. Von Stammesinteressen und Korruption zerfressen, blieb Afghanistan eine leere Hülle. Selbst die afghanische Armee wollte den Staat am Ende nicht mehr verteidigen.