Gemeinderat beschließt die Schulturnhalle im Entwurf. Das Baugesuch wird jetzt vorbereitet.
Affalterbach - Viel Lob durfte Daniel Overhoff vom Architekturbüro Zoll für den Entwurf der Schulturnhalle aus der Gemeinderatsitzung am Donnerstag mitnehmen. Sonja Bänsch (FWV) zollte dem Planer ein „großes Kompliment“, vor allem weil er auf die Anregungen aus dem Gremium bei der Besichtigungstour eingegangen sei. Ihr Anliegen, so Bänsch, sei es gewesen, dass die äußere Ansicht als Kubus nicht durch die allzu auffällige Strukturierung der Fassade verloren gehe. Statt weiß-grüner Faserbetonblatten soll die Außenwand nun hellgrau und anthrazit gestaltet werden, analog zum Hallenboden, den Helmut Rikker (FWV) dann fast wieder als zu dunkel empfunden hatte. Über die Ausgestaltung des Farbkonzept in grau und grün werde man nochmal intensiv beraten, stellte Bürgermeister Steffen Döttinger fest, der aber die „frechen und frischen Farben“ und die Ausstrahlung der Sporthalle klasse fand. Auch „Kleinigkeiten“ wie die sinnige Anordnung der Türen oder Regenabläufe bei der Andienrampe, die auch als Rettungsweg dient, oder die Entschärfung der Kurve des Radwegs wurden optimiert. Alle Räume mit Fußbodenheizung auszustatten ist dabei gar nicht teurer als die ursprünglich vorgesehen Radiatoren in den Umkleiden.
Mit den Nutzern wurde die Ausstattung abgesprochen. So wünscht sich die Schule beispielsweise ein vielfältig nutzbares „Action-Center“, in die Wand versenkbare Sprossenwände und ein „Vario-Schaukel-Kletter-System“ sind ebenfalls vielseitig einsetzbar. Die Spiegelwand für 15 000 Euro steht hingegen noch in der Diskussion.
Einziger Wermutstropfen war, dass durch die Neuberechnung eine Steigerung der Gesamtkosten mit Außenanlagen um 700 000 Euro auf 6,62 Millionen Euro zu verzeichnen ist. Darin enthalten sind die rund 250 000 Euro, die aufgrund des Baugrundgutachtens (wir berichteten) dazu gekommen sind, aber auch eine sechsprozentige Steigerung der Baukosten aufgrund der guten Konjunktur. Ein neues Bodengutachten einzuholen koste nur „Zeit und Geld“, so Overhoff auf Nachfrage von Helmut Rikker.
In den Kosten seien auch einige zusätzliche Wünsche seitens des Bauherrn berücksichtigt. Eigentlich gestrichen habe man die Freitreppe zum Sportplatz, die Sonja Bänsch gerne wieder drin gehabt hätte. Sie finde das Bauwerk „prägnant“, es müsse vielleicht nicht ganz so groß sein.
Der Bürgermeister widersprach vehement – nicht nur wegen der 40 000 Euro, die das Bauwerk zusätzlich kosten würde. „Ich warne davor, das soll kein Aufenthaltsbereich werden.“ Man werde aber separat über die Gestaltung der Außenanlagen diskutieren, lenkte Döttinger ein.
Bis zur nächsten Sitzung des Gemeinderates am 6. September soll das Baugesuch fertig sein. Dann gehe es an die Ausschreibung der Arbeiten. Bei den Kosten gebe es nach wie vor einen Unsicherheitsfaktor „Richtig genau wissen wir es erst, wenn die Angebote vorliegen“, so Overhoff. Geplanter Baubeginn für die Schulturnhalle ist am 29. Mai 2020.