Das Bundesligateam des DC Wolfsölden hat bei der Endrunde nur hauchdünn das Halbfinale verpasst. Foto: privat

Der DC Wolfsölden scheidet bei der Endrunde zur Deutschen Dartmeisterschaft hauchdünn aus.

Affalterbach - Als Aufsteiger war es für die Dartspieler des DC Wolfsölden schon eine große Sache, dass sie sich überhaupt für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in Walldorf qualifiziert hatten. Daher war die Enttäuschung darüber, dass man das Halbfinale nur hauchdünn verpasste „natürlich da, aber nur kurz. Es war eine Riesenleistung, die unsere Mannschaft in der ersten Bundesliga-Saison hingelegt hat“, betont die 2. Vorsitzende Diana Himmler. Ganze zwei Legs fehlten dem DCW im direkten Vergleich mit dem späteren Vizemeister DC Black Birds Kelheim zum zweiten Gruppenplatz und damit dem Einzug ins Halbfinale. Und dabei fehlten mit Marko Puls und Chris Kotal sogar noch zwei Stammspieler. „Mit diesen beiden wären die Chancen vielleicht noch besser gewesen aber so war es eben“, sagt Himmler.

Gleich im ersten von drei Gruppenspielen trafen die Wölfe auf Kelheim – und lagen zum allgemeinen Erstaunen nach den Einzeln mit 6:2 vorne – ein Unentschieden war damit schon sicher. „Und es hätte sogar schon der Sieg sein können“, verweist Diana Himmler auf das Spiel von Waldemar Bushor. Der hatte den zuletzt auf internationaler Ebene sehr erfolgreichen Michael Unterlechner am Rande einer Niederlage. „Aber bei 2:2 hat er wohl den Kopf eingeschaltet“, sagt Himmler. Somit fehlte also noch ein Punkt aus den vier Doppeln zum Sieg – und dieser wollte nicht gelingen. „Wir wissen auch nicht, was da los war“, so Himmler. „Das erste Doppel war nah dran, spielte einen12- und einen 13-Darter, hat aber dennoch 2:3 verloren. Und in den anderen Partien hat Kelheim wirklich alles rausgeholt. Das ist einfach eine sehr gute und noch dazu wirklich sympathische Mannschaft.“

Nach dem 6:6 zum Auftakt folgte eine 5:7-Niederlage gegen The Vikings DC Berlin, die eine überragende Gruppenphase spielten. Vor der letzten Partie war klar: Wolfsölden musste gegen den punktlosen SC Diesersen Treble Bull deutlich gewinnen, Kelheim gegen Berlin parallel verlieren. „Wir haben zwischendrin immer mal wieder herumgerechnet. Aber dass es so knapp werden würde, wurde erst am Ende klar“, erklärt Diana Himmler.

Die Vikings überrollten Kelheim in den Einzeln mit 7:1, lediglich Michael Unterbuchner holte einen Punkt. Die Wölfe führten gegen Diedersen mit 5:3, brauchten also mindestens zwei Doppelsiege. Es wurden letztlich drei: Jan Parstorfer/Sascha Holder, Daniel Mayer/Sven Lux sowie Jens Büttner/Erik Tautfest gewannen, lediglich das Duo Lutz Ilzhöfer/Vassilios Michalakopoulos verlor mit 2:3. Da Kelheim am Ende mit 2:10 gegen Berlin unterlag, begann nun die große Rechnerei. Denn sowohl Wolfsölden als auch Kelheim hatten 3:3 Punkte und jeweils 19:17 Sätze. Also mussten die einzelnen Legs ausgezählt werden. Und hier kamen die Black Birds auf 77:70, während der DCW „nur“ eine Bilanz von 75:70 vorzuweisen hatte – Kelheim war im Halbfinale, die Wolfsöldener hingegen schauten in die Röhre. Doch lange Trübsal wurde nicht geblasen – im Gegenteil: „Es war unsere erste Saison in der Bundesliga – wir kommen wieder“, kündigt Diana Himmler an und betont den Zusammenhalt im Verein: „Wir waren mit mehr als 20 Leuten in Walldorf und sind wirklich eine große Familie.“

Kurios verlief dann übrigens der zweite Endrunden-Tag, bei dem die Wölfe nur noch Zuschauer waren. Denn die Vikings aus Berlin und Gastgeber DC Walldorf – beide am ersten Tag mit drei Siegen durch ihre Gruppen marschiert – verloren jeweils im Halbfinale. Neuer Deutscher Meister – Titelverteidiger DC Vegesack Bremen war schon in der Vorrunde gescheitert – wurde der DC Dartmoor Darmstadt, den der DC Wolfsölden im letzten Spiel der regulären Runde noch mit 8:4 bezwungen hatte. „It’s a funny old game“, zitiert Diana Himmler eine alte Dart-Weisheit, die zum Ausdruck bringt, dass in dieser Sportart wirklich verrückte Dinge passieren – was diese Endrunde mal wieder gezeigt hat.