Der Regenbogen als Symbol für eine offene Stadtgesellschaft. Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Die Frage an 9000 Stuttgarter in der Bürgerumfrage nach zu viel Toleranz gegenüber Homosexuellen sorgt für einen schlimmen Eindruck. Fast alle Stadträte haben zu wenig Sensibilität gezeigt, meint Stadtreporter Martin Haar.

Stuttgart - Übertreiben es die Stuttgarter mit ihrer Toleranz gegenüber der queeren Community? Die von den Grünen initiierte Frage in der aktuellen Bürgerumfrage der Stadt löst heftige Diskussionen aus. Sogar in der eigenen Partei, wo es aus diesem Grund Rücktritte der zwei AK-Queer-Sprecher gab. Tatsächlich aber hatten alle im Gemeinderat und im statistischen Amt nicht genug Sensibilität, um das Ausmaß und die Dimension dieser scheinbar harmlosen Frage zu erfassen. Allein bei SPD-Stadtrat Dejan Perc meldete sich sein moralisches Frühwarnsystem. Aber schließlich reichte seine Warnung nicht aus, um den Irrsinn zu stoppen.