Auf Höhe des Bürgerhauses Freiberg und Mönchfeld und somit auch der neuen Sportkindertagesstätte des Turnvereins Cannstatt soll die Fahrbahn verengt werden, um den Verkehr zu verlangsamen. Foto: Torsten Ströbele

Die Mitglieder des Runden Tischs wollen für mehr Sicherheit sorgen.

Freiberg - Wenn Wolfgang Pfau über die Verkehrssituation an der Einmündung Adalbert-Stifter-Straße/Werfelweg spricht, hat er klare Vorstellungen, was an dieser Stelle in Freiberg getan werden muss. „Ich möchte, dass man dort sicher die Straße überqueren kann. Momentan ist das eine Gefahrenquelle. Und bald werden dort durch die Sportkindertagesstätte des Turnvereins Cannstatt noch mehr Mädchen und Buben unterwegs sein“, sagt der Freiberger, der unter anderem Mitglied des Bürgervereins und des Runden Tisches ist. Die kerzengerade Adalbert-Stifter-Straße lade immer wieder Autofahrer dazu ein, schneller als erlaubt zu fahren. Um den Verkehr etwas zu verlangsamen, schwebte ihm zunächst vor, den Gehweg auf der Seite zu verbreitern und die Fahrbahn durch eine Gehwegnase zu verengen. Diesem Vorschlag nahmen sich dann auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung an. Im Amt für Stadtplanung und -erneuerung kam man letztlich zu dem Schluss, dass auf der Seite der künftigen Sportkindertagesstätte eine Gehwegnase die Fahrbahn punktuell auf 3,50 Meter verengen soll. Zudem könnte auf der gegenüberliegenden Seite der Gehweg von derzeit 1,50 auf 2,10 Meter verbreitert werden.

Doch dieser Vorschlag stieß bei Wolfgang Pfau auf wenig Gegenliebe: „Wenn die Gehwegnase auf dieser Straßenseite gebaut wird, werden die Autofahrer wohl die komplette Fahrbahn nutzen, um an der Verengung vorbeizukommen. Damit wäre die Gefahrenquelle nicht beseitigt, sondern vergrößert.“ Pfau hätte es lieber gesehen, dass die Gehwegnase auf der anderen Seite gebaut wird. „Doch dann, so sagt die Stadtverwaltung, kämen die Müllfahrzeuge nicht mehr um die Kurve. Das müssen wir dann so akzeptieren.“ Allerdings hatte Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler noch eine andere Idee, die auch von den Mitgliedern des Runden Tisches bevorzugt wird. „Anstatt einer zwei Meter breiten Gehwegnase könnte einfach auf jeder Straßenseite die Fahrbahn um einen Meter verengt werden. Das wäre ein Kompromiss, den ich unterstützen kann“, sagt Wolfgang Pfau.

Bezirksbeirat unterstützt Mitglieder des Runden Tischs

Susanne Scherz vom Amt für Stadtplanung und -erneuerung sieht bei dieser Lösung allerdings die Gefahr, dass „parkende Autos vor den Gehwegnasen die Sicht auf querende Fußgänger und Kinder verhindern würden“. Deshalb priorisiere die Verwaltung weiterhin die Variante mit einer Gehwegnase. Wolfgang Pfau möchte sich mit dieser Idee allerdings auf gar keinen Fall anfreunden: „Ich hoffe, dass das Amt noch nachgibt. Ansonsten soll lieber gar nichts gemacht werden. Dann wäre es nämlich besser, dass alles beim Alten bleibt.“ Die Bezirksbeiräte unterstützten Wolfgang Pfau und sprachen sich einstimmig dafür aus, an der Adalbert-Stifter-Straße auf Höhe des Werfelwegs zwei Gehwegnasen als Querungshilfe zu bauen.

Das Amt für Stadtplanung und -erneuerung schätzt, dass die Maßnahme rund 75 000 Euro kosten wird. „Eine Finanzierung ist im laufenden Haushalt nicht sichergestellt“, sagt Susanne Scherz.