Tschüss Regionalliga: Die Kickers verabschieden sich aus dem Profifußball, aber wohl nicht aus dem Gazi-Stadion. Foto: Baumann

Für die Oberliga rechnen die ­Kickers nach dem Abstieg nur noch mit 1500 bis 2000 Fans pro Heimspiel. Die Verhandlungen mit der Stadt über eine Saison im Gazi-Stadion laufen. Ein konrete Sparidee haben die Verantwortliche auch schon.

Stuttgart - Die Regionalliga haben die Stuttgarter Kickers nicht halten können, das angestammte Gazi-Stadion auf der Waldau soll aber auch in der fünften Liga die Heimat des Traditionsvereins bleiben. Definitiv ausgehandelt ist das zwischen der Stadt als Eigentümerin und dem Verein aber noch nicht. Das Interesse beider Parteien ist da, die Bedingungen jedoch noch zu klären. Und dabei dürfte es vor allem um Geld gehen.

Bisher müssen die Kickers zehn Prozent der Zuschauernettoeinnahmen, mindestens aber 2500 Euro pro Spiel, an die Stadt abführen. Dieser Satz galt für die Regionalliga und alle höheren Spielklassen. Ob der Obolus auch in der Oberliga in der Höhe zu bezahlen ist, ist noch offen. Sportamtschef Günther Kuhnigk sagt dazu: „Über eine mögliche Anpassung muss mit den Kickers aber erst noch gesprochen werden.“ Die haben natürlich ein vitales Interesse daran, die Kosten zu senken, wollen sich dazu aber im Moment nicht konkret äußern. Nur so viel: „Natürlich wollen wir wie vorgesehen im Gazi-Stadion auf der Waldau spielen“ sagt Marc-Nicolai Pfeifer. Der Geschäftsführer der Kickers bittet aber um Verständnis, zum aktuellen Zeitpunkt nicht konkreter werden zu können. Für die Oberliga rechnen die Kickers nur noch mit 1500 bis 2000 Fans pro Heimspiel.

Das Tribünendach wird trotzdem gebaut

Die Gespräche werden sich um Stadionkosten, Spielablauf, Catering und Sicherheit drehen. Im letzten Punkt sind freilich Sicherheitsbehörden und Polizei die Ansprechpartner. Konkret gespart werden soll künftig an der Rasenheizung. Da die weder in der Oberliga noch in der Regionalliga Vorschrift ist und Nutzer wie die Kickers oder auch das Regionalliga-Team des VfB Stuttgart ein Drittel der Betriebskosten tragen müssen, will die Stadt den beiden Vereinen vorschlagen, die Heizung im kommenden Winter nicht zu betreiben. Laut Kuhnigk müsste das auch gehen, weil „die Winterpausen deutlich länger sind als in den Profiligen“. Ohne Auswirkungen bleibt der Gang der Kickers in die fünfte Liga auf die städtischen Pläne, die Gegengerade mit einem provisorischen Dach wieder wetterfest zu machen. Die Kickers sind ja nur ein Nutzer des Stadions, in dem laut Kuhnigk etwa 50 Veranstaltungen stattfinden, also deutlich mehr als die 17 Heimspiele der Degerlocher Fußballer.

Die Mittel in Höhe von 640 000 Euro stehen bereit, die Ausschreibung läuft, im September soll mit dem Bau begonnen werden, der etwa vier Monate dauern wird. Wenn der Zeitplan gehalten wird, könnte der harte Kern der Kickers-Fans für den Fall des Wiederaufstiegs im Trockenen jubeln. Und wenn das sportlich nicht klappt, fällt den Zuschauern zumindest nicht der Himmel auf den Kopf.