Mareike Merx war knapp vier Jahre lang als Stadtteilmanagerin für Bad Cannstatt und die Neckarvororte zuständig. Foto:  

Mareike Merx hat sich knapp vier Jahre lang als Stadtteilmanagerin um die Stuttgarter Neckarvororte gekümmert. Nun wechselt sie innerhalb der städtischen Wirtschaftsförderung den Job.

Bad Cannstatt - Di e Verantwortlichen der Gewerbe- und Handelsvereine im Neckartal sind sich längst einig: Mareike Merx ist in ihrer Funktion als Stadtteilmanagerin ein Glücksgriff für die Landeshauptstadt gewesen. Doch seit Oktober heißt es „ war“, denn die 38-Jährige stellt sich beruflich einer neuen Herausforderung. Allerdings bleibt Merx der Landeshauptstadt treu, denn sie wechselt innerhalb der städtischen Wirtschaftsförderung nur den Zuständigkeitsbereich.

„Ich arbeite künftig für die sogenannte Bestandspflege“, sagt Mareike Merx. Denn eine zentrale Aufgabe der kommunalen Wirtschaftsförderung sei nicht nur das Kontakteknüpfen und Akquirieren neuer, teilweise auch internationaler Firmen, sondern auch die Betreuung der vorhandenen Unternehmen. Ziel ist dabei, denen eine optimale Entwicklung am Standort Stuttgart zu gewährleisten und sie langfristig zu binden. „Ich werde künftig Firmen bei der Bereitstellung, Vorhaltung und Vermittlung von Gewerbeflächen und -immobilien helfen“, erklärt die 38-Jährige ihren neuen Arbeitsplatz, der sich „eher zufällig“ ergeben hatte.

Abschied mit einem weinenden Auge

Zwar freue sie sich auf ihr neues Tätigkeitsfeld, allerdings gebe sie ihren Posten als Stadtteilmanagerin nach knapp vier Jahren natürlich auch mit einem weinenden Auge auf. „Es sind in den vergangenen Jahren viele persönliche Beziehungen in den Stadtbezirken entstanden.“ Was sie in diesem Zusammenhang als kleines Trostpflaster den GHV-Verantwortlichen mit auf den Weg geben könne: „In einigen Bereichen bin ich immer noch für sie beratend tätig“, so Mareike Merx. So etwa in Untertürkheim bei der Hauseigentümer-Initiative im Rahmen des GQP „Untertürkheim.mittendrin“. Auch in Cannstatt wird sie natürlich in den kommenden Jahren öfters unterwegs sein, immerhin gilt es, den Neckarpark aufzusiedeln und für neue Unternehmen schmackhaft zu machen. „Ich habe vor etwa drei Wochen die jeweiligen Bezirksvorsteher sowie die Vorsitzenden der Handels- und Gewerbeverein informiert“, so Merx. Neben Bedauern über den beruflichen Schritt habe sie aber viel Verständnis und Lob erhalten.

„Sie war die Kümmerin vor Ort“, sagt Dagmar Wenzel, Bezirksvorsteherin von Untertürkheim. Mareike Merx habe immer ein offenes Ohr für die Probleme im Stadtbezirk gehabt, war immer zur Stelle, wenn der IHGV sie gebraucht habe und habe schlussendlich einiges bewirkt. Nicht nur die Hauseigentümer-Initiative, sondern auch der Feierabendmarkt auf dem Leonhard-Schmidt-Platz dürfen durchaus als ihre Erfolge verbucht werden. „Sie hat mich bei der Planung der Veranstaltung wahnsinnig unterstützt“, bestätig IHGV-Chef Klaus-Dieter Warth, der die Umorientierung der Stadtteilmanagerin sehr bedauert. „Sie war zu 100 Prozent für Handel und Gewerbe da.“

Anker der Wirtschaftsförderung vor Ort

Auch die Cannstatter verbinden mit Mareike Merx nur Gutes, immerhin hat sie gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit mit dazu beigetragen, den Abendmarkt auf dem Marktplatz einzuführen. Eine Freitag-Veranstaltung, die sich in den Sommermonaten mit schnellem Erfolg etabliert hat. „Sie war der zentrale Anker der Arbeit der Wirtschaftsförderung vor Ort“, bedauert Bernd-Marcel Löffler den „Verlust“ von Mareike Merx als Stadtteilmanagerin. Allerdings gibt sich der Bezirksvorsteher optimistisch, dass die Stadt einen adäquaten Nachfolger finden werde.

„Die Stelle ist bereits ausgeschrieben“, sagt Ines Aufrecht, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung. Abhängig von der Quantität und Qualität der Bewerbungen werde es wohl gut drei Monate dauern, bis ihre Stelle wieder besetzt sei. „Auf jeden Fall werden dabei im Vorfeld der Entscheidung die Gewerbe- und Handelsvereine wieder miteinbezogen“, so die Wirtschaftsförderin, die jedoch betont, dass Mareike Merx auch künftig für die Neckarvororte zuständig sein werde. Als Bestandspflegerin betreue sie weiterhin Bad Cannstatt, Münster, Mühlhausen sowie Ober- und Untertürkheim. Für Hedelfingen, Wangen und Stuttgart-Ost sei Matthias Pfeifer verantwortlich.