Ein Bürgerentscheid verhinderte 2016, dass die Anlage im ehemaligen Steinbruch Fink in Bietigheim-Bissingen errichtet wird. Foto: Archiv/Kuhnle

In Bietigheim-Bissingen vereitelte 2016 ein Bürgerentscheid den Bau einer großen Biogutvergärungsanlage. Jetzt hat die Biogutvergärung Bietigheim GmbH die Genehmigung bekommen, die Anlage im pfälzischen Westheim hochzuziehen.

Kreis Ludwigsburg - In Bietigheim-Bissingen wurde sie 2016 durch einen Bürgerentscheid verhindert, nun wird sie im knapp 2000 Seelen großen Westheim in Rheinland-Pfalz verwirklicht: Die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen bauen mit anderen Partnern dort eine Biogutvergärungsanlage. Dort soll Biogut aus den Landkreisen Ludwigsburg und Germersheim sowie aus der Stadt Karlsruhe zu Gas verwertet werden. Allein aus dem Kreis Ludwigsburg sollen rund 28 000 Tonnen pro Jahr angeliefert werden.

Die neue Anlage soll eine Kapazität von 48 000 Tonnen im Jahr haben und wird von der Biogutvergärung Bietigheim GmbH errichtet – das Unternehmen, das vor zwei Jahren eigentlich für die Anlage im früheren Bissinger Steinbruch Fink gegründet wurde. Doch damals hatten sich die Bürger wegen der befürchteten zahlreichen Lastwagenfahrten gegen das Vorhaben gewehrt. Auch die Größe der Anlage war umstritten. Es kam zu einem Bürgerentscheid, bei dem das Vorhaben eine deutliche Abfuhr erteilt bekam.

Damit war klar: Im Landkreis Ludwigsburg hat das Projekt keine Chance mehr. Nun also entsteht die Anlage über 100 Kilometer weit entfernt. Schon Anfang September will die BVB mit dem Bau in Westheim loslegen, vorbereitende Arbeiten laufen seit einem Vierteljahr. Geplanter Start des Betriebs ist Mitte 2019. Das Biogas wird von den Stadtwerken Bietigheim-Bissingen aufbereitet und vom Betreiber Creos dann in das Erdgasnetz eingespeist.