Die A 81 soll ausgebaut werden. Foto: FACTUM-WEISE

Landrat, Oberbürgermeister und Wirtschaftschefs machen Druck. Sie fordern, dass endlich die Finanzierungsvereinbarung für den Lärmschutzdeckel über die Autobahn 81 unterschrieben wird.

Böblingen/Sindelfingen - In einem gemeinsamen Brief machen die Städte Böblingen und Sindelfingen, der Kreis Böblingen, die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer im Kreis Druck auf den Bundesverkehrminister Alexander Dobrindt. Sie bitten den Minister, sich persönlich für eine Finanzierungsvereinbarung für den geplanten Bau eines Lärmschutzdeckels über die Autobahn 81 zwischen Böblingen und Sindelfingen einzusetzen.

„Die im Landkreis Böblingen angesiedelten, national und international bedeutenden Wirtschaftsunternehmen und die Bürger im Landkreis – allen voran die Bürgerinitiative Leise A 81 – erwarten dies“, heißt es in dem Schreiben, dass der Landrat Roland Bernhard, die Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (Sindelfingen) und sein Böblinger Kollege Wolfgang Lützner, der IHK-Bezirkskammer-Präsident Andreas Hadler sowie der Kreishandwerksmeister Wolfgang Gastel unterzeichnet haben.

Sie klagen, dass es beim großen Projekt – dem Ausbau der A 81 sowie der Überdeckelung des Abschnitts, der direkt an Wohnsiedlungen vorbeiführt – seit Jahren nicht vorangeht. Die Unterzeichner erinnern daran, dass bereits vor sieben Jahren der Bund, das Land, der Kreis sowie die beiden Städten sich über die Verteilung der Bauosten geeinigt hatten. „Die für den Lärmdeckel erforderliche Finanzierungsvereinbarung wurde zwischen allen Beteiligten abgestimmt und liegt unterschriftsreif vor“, heißt es in dem Schreiben. Auch gebe es eine Zusage des Bundes über die entstehenden Unterhaltskosten. Was aber immer noch fehle, sei ein schriftlicher Vertrag, der diese politischen Vereinbarungen fixiere. Aus Sicht der Unterzeichner steht „einer Unterschrift der Finanzierungsvereinbarung für den Lärmdeckel nichts mehr im Weg“.

Sie fürchten, dass die politischen Beschlüsse ohne Unterschrift auch wieder zurückgezogen werden könnten. Deshalb fordern die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft im Kreis Böblingen „Planungs- uns Rechtssicherheit“.

Beim Ausbau der A 81 handele es sich um „eine im wichtige Infrastrukturmaßnahme nicht nur für den Kreis Böblingen, sondern die gesamte Region Stuttgart. „Die Bevölkerung wartet schon seit vielen Jahren auf Entlastung“, so die Unterzeichner. „Die täglichen Staus richten einen millionenschweren Schaden an – und das in Zeiten, in denen wir uns mehr denn je im globalen Wettbewerb behaupten müssen.“

Insgesamt wurden die Kosten für das Vorhaben – den Ausbau der A 81 plus dem Lärmschutz bereits vor Jahren auf 226,3 Millionen Euro kalkuliert. Mittlerweile dürften es mehr sein. Davon sind 69 Millionen Euro für die 850 Meter lange Übedeckelung aus Gründen des Lärmschutzes für die Anwohner vorgesehen. 22 Millionen Euro dafür steuern die Städte Sindelfingen und Böblingen und der Landkreis bei.