Hans-Joachim Spranger (rechts) ist seit vielen Jahren der Vorsitzende des Vereins. Unterstützt wird er unter anderem von seinem Stellvertreter Gerhard Michel. Foto: A. Kratz

Die Geschichte des 1. SV Fasanenhof hat vor 50 Jahren auf einer Wiese auf dem Schelmenwasen begonnen. Am Wochenende feiern die rund 220 Mitglieder das Jubiläum.

Fasanenhof - Es ist ein Kraftakt gewesen. Doch nun liegt die druckfrische Festschrift auf dem Tisch. Das sei vor allem Brigitte Kaufmanns Verdienst, sagt der Vereinsvorsitzende Hans-Joachim Spranger anerkennend. Doch diese winkt ab. „Ich hatte viele Helfer“, sagt die Pressewartin des 1. SV Fasanenhofs. Eine dieser Helferinnen ist Birgit Dirksmöller. Sie ist die Jugendleiterin der Abteilung Bogenschießen und sagt lachend: „Wir hatten schon die ein oder andere schlaflose Nacht.“ Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Die Festschrift umfasst mehr als 60 Seiten mit vielen historischen Bildern, einem Abriss zur Vereinsgeschichte und einem Blick in die Zukunft.

Die Geschichte des 1. SV Fasanenhof beginnt 1965 mit der Gründung eines kleinen Fußballvereins. Die Stadt stellte den Männern eine Wiese auf dem Schelmenwasen zur Verfügung. Eine Baracke diente als Vereinsheim. 1980 zog der Verein auf sein heutiges Gelände am Logauweg 21. Damals gab es dort einen Hartplatz, zwei Umkleiden und einen Duschcontainer. Um wieder ein Vereinsheim zu haben, bauten die Mitglieder die Baracke auf dem Schelmenwasen ab und am neuen Standort wieder auf.

Ein attraktives Fest

Neun Jahre später bekam der Verein einen Rasenplatz. Die Jahre 1995 und 1996 waren arbeitsreich. Denn die Sportler brauchten ein neues Vereinsheim. Das wurde mit viel Eigenleistung gebaut. Das Vereinsmitglied Berthold Rooke hatte es geplant und die Bauleitung übernommen.

All das haben Kaufmann und ihre Mitstreiter in der Festschrift in Text und Bild dokumentiert. „Der größte Teil der Arbeit liegt hinter uns, aber einiges auch noch vor uns“, sagt Spranger und meint damit den Festakt am Wochenende. „Wir wollen das Jubiläum gebührend feiern. Auch wenn wir ein kleiner Verein sind, wollen wir uns das leisten.“ Der Vorsitzende ergänzt: „Es soll ein attraktives Fest werden, bei dem wir uns auf unsere sportlichen Kompetenzen konzentrieren.“ Das bedeutet, dass vor allem Fußball, Bogenschießen und Tischtennis auf dem Programm stehen.

Die Nachwuchsarbeit ist dem Verein wichtig

Der Höhepunkt ist das Spiel der Meister-Mannschaft 2000/2011. Zusammen mit ihrem Trainer Wolfgang Schied schafften die Fußballer damals den Aufstieg in die Bezirksliga. Für das Jubiläum kommt die alte Mannschaft noch einmal zusammen. „Wir sind sehr stolz, dass wir das hinbekommen haben“, sagt Kaufmann. Damit am Samstagnachmittag alles klappt, stehen in dieser Woche zwei Trainingseinheiten auf dem Programm. Auch die Jugend kommt zum Zug. Denn: „Die Nachwuchsarbeit ist uns wichtig“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Gerhard Michel.

Die Jubiläumsschrift wird bei dem Festakt kostenlos verteilt. Das sei dank der großzügigen Spenden möglich. So hat die Möhringer Filiale der Volksbank 1000 Euro für das Jubiläum gespendet. Der Bezirksbeirat hat mit einer Spende von mehr als 500 Euro den Druck der Jubiläumsschrift finanziert. Das Geld hatten die Lokalpolitiker an ihrem Stand beim Christkindlesmarkt erwirtschaftet. Vom Amt für Sport und Bewegung gibt es zum runden Geburtstag 500 Euro. Die Anton-und Petra-Ehrmann-Stiftung hat dem Verein eine „größere Summe speziell für die sportliche Förderung von Kindern und Jugendlichen“ zur Verfügung gestellt. So steht es in der Festschrift. Aber die Stiftung will nicht, dass Details genannt werden.

Die Vielfalt des Sports erhalten

Ebenso wie Michel betont auch Spranger: „Die Jugend ist uns wichtig.“ Im Fußball und beim Bogenschießen sei der Verein gut ganz gut aufgestellt. Beim Tischtennis hapere es noch ein wenig. „Aber vielleicht lässt sich auch in diesem Bereich was machen. Vielleicht auch in Kooperation mit den Schulen“, sagt Spranger. Dem Verein sei außerdem daran gelegen, Menschen und insbesondere Kindern mit Migrationshintergrund eine Heimat zu bieten. Der 1. SV Fasanenhof habe seine Daseinsberechtigung, betont der Vorsitzende. „Wir wollen die Vielfalt des Sports erhalten. Dazu tragen wir als kleiner Verein bei“, so Spranger.

Ihre Wünsche für die Zukunft haben die Vorstandsmitglieder auf den letzten Seiten der Festschrift notiert. In kursiver Schrift, denn: „Das ist ein wenig zum Lachen“, sagt Spranger. Denn es seien Zukunftsvisionen. „Jeder zweite Fasanenhofer ist Mitglied“, steht dort. Und: „Die Fußballer trainieren schon lang auf dem Kunstrasenplatz.“ Außerdem habe der Verein einen Fitnessbereich angebaut mit Sauna und Solarium. Das habe die Zahl der Mitglieder in die Höhe schnellen lassen. Bleibt zu hoffen, dass sich die ein oder andere Vision erfüllt.

Das Programm am Festwochenende

Der 1. SV Fasanenhof
feiert sein 50-jähriges Bestehen am Wochenende, 12. und 13. September. Der Festakt am Samstag beginnt um 11 Uhr. Von 13.30 bis 15 Uhr stehen die Jugendfußballspiele auf dem Programm. Um 15.30 Uhr wird das Spiel der Meister-Mannschaft 2000/2001 angepfiffen. Am Abend sind Musik und Tanz geboten.

Am Sonntag,
13. September, beginnt um 11 Uhr der Frühschoppen. Es gibt Vorführungen im Bogenschießen und im Tischtennis, um 15 Uhr beginnt das Punktspiel des 1. SV Fasanenhof gegen den TV Echterdingen II.