Ein Wohnungseinbruch führte dazu, dass eine Frau nach 31 Jahren ihre wahre Identität preisgab Foto: dpa

31 Jahre war eine Frau aus Braunschweig verschwunden – ihre Familie ließ sie in dem Glauben, sie sei tot. Nach ihrem Auftauchen droht ihr nun Ärger mit den Behörden.

Braunschweig/Düsseldorf - Einer totgeglaubten Frau aus Braunschweig, die 31 Jahre lang unter falschem Namen gelebt hat, droht nach der Rückkehr zu ihrer wahren Identität nun doch Ärger. Unter anderem gebe es Nachforschungen der Behörden, wovon sie gelebt habe und inwiefern sie Steuern gezahlt habe, teilte die Polizei in Braunschweig mit. So stehe der Verdacht der Schwarzarbeit im Raum. Ihr Vermieter in Düsseldorf, wo sie zuletzt wohnte, habe ihr gekündigt.

Unterstützung bekommt die 55-Jährige von Braunschweiger Fahndern. „Die Kollegen betreuen die Frau ein bischen, weil sie betroffen sind von dem selbst gewählten Schicksal“, sagte Polizeisprecher Wolfgang Klages. Dazu gehöre ein Beamter, der beim Verschwinden der Frau 1984 bereits an den Ermittlungen beteiligt war. „Ich kann mich noch gut an den Fall erinnern“, sagte auch Klages.

Die Frau verschwand 1984 als Studentin spurlos. Die Fahnder gingen von einem Gewaltverbrechen aus. Tatsächlich lebte die Frau unter falschem Namen in unterschiedlichen Großstädten. Erst vor fünf Wochen nach einem Einbruch bei ihr offenbarte sie Beamten ihre wahre Identität. Zum Motiv ihres Abtauchens schwieg sie sich aus, etwas Kriminelles steckt laut Polizei aber nicht dahinter.

Ärger bekommt sie womöglich noch wegen eines Meldevergehens. „Sie will nach wie vor keinen Kontakt zur Familie und auch nicht zur Öffentlichkeit“, sagte Klages.