Das 2:1 der USA durch Abby Wambach. Foto: AP

Durch das 3:1 gegen Frankreich ziehen die USA bei der Frauenfußball-WM ins Endspiel ein.

Mönchengladbach - Die amerikanische Party in Deutschland geht weiter, die Nummer eins der Welt steht wieder im WM-Finale. Nach einem 3:1 (1:0) im Halbfinale gegen starke, aber glücklose Französinnen können die Fußball-Frauen der USA am Sonntag im Endspiel in Frankfurt (Main) ihren dritten Weltmeisterschafts-Triumph perfekt machen.

Dabei hatte der Favorit, der gegen Frankreich 21 Jahre nicht verloren hat, am Mittwoch in einem klasse Spiel zweier technisch guter Teams lange gewackelt. Die Führung von Lauren Cheney (9. Minute) glich Sonia Bompastor aus (55.). Doch im Endspurt spielten die Amerikanerinnen ihre ganze Routine aus. Abby Wambach, die schon im Viertelfinale gegen Brasilien das Elfmeterschießen erzwungen hatte, markiert das 2:1 (79.). Alex Morgan (82.) machte alles perfekt.

Frankreich war geschockt

Die Supermacht des Frauenfußballs bleibt auch in deutschen Stadien in der Erfolgsspur. Seit der Niederlage im WM-Halbfinale vor vier Jahren in China haben die USA nur zwei Spiele verloren - auch die engagierten und mit viel Spielwitz agierenden Französinnen konnten in Mönchengladbach vor 25.676 Zuschauern das Team der schwedischen Trainerin Pia Sundhage nicht bezwingen. Mit der frühen Führung in der Startphase hatte die Amerikanerinnen „Les Bleues“ geschockt.

Nach Vorarbeit von Amy Rodriguez drückte die 23 Jahre alte Cheney, die bei den Boston Breakers spielt, den Ball ins französische Tor. Doch die Frauen von Trainer Bruno Bini erholten sich schnell. Mit variablen und schnellen Angriffsaktionen brachten sie die Favoriten immer wieder in große Schwierigkeiten. US-Torfrau Hope Solo musste gegen die herrlich freigespielte Gaetane Thiney ihr ganzes Können aufbieten (30.). Und die spätere Torschützin Bompastor hatte mit einem Lattenschuss Pech (33.).

Die Genauigkeit im Abschluss fehlte

Schon der Einzug ins Halbfinale war für Frankreichs Frauen-Nationalmannschaft der bisher größte Erfolg; doch damit wollten sich die starke Thiney und ihre Kolleginnen nicht zufrieden geben. Linksverteidigerin Bompastor, die beim Champions-League-Sieger Lyon ihr Geld verdient, zog auf der linken Seite aus 25 Metern ab. Weder Mitspielerin noch Gegnerinnen kamen noch an den Ball, der im langen Eck einschlug.

Dem dreimaligen Olympiasieger USA, der ohne die nach einer Roten Karten gesperrten Rachel Buehler auskommen mussten, fiel bei Nieselregen und Temperaturen um 17 Grad in Mönchengladbach gegen die dominierenden Französinnen lange nichts ein. Nur Abby Wambach tauchte einmal gefährlich vor dem französischen Tor auf, nur Zentimeter fehlten am zweiten amerikanischen Tor. Ansonsten bot Frankreich, überhaupt erst zum zweiten Mal bei einer Frauen-WM dabei, die besseren Kombinationen. Was fehlte, war die Genauigkeit im Abschluss.

Anders der Favorit: Wombach bezwang mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke Frankreichs Keeperin Berangere Sapowicz. Morgan beseitigte die letzten französischen Hoffnungen.